Nein, diese Ansicht zeigt nicht, wie das zweite Parkhaus im Nägelesgraben konkret aussehen wird. Es ist jedoch der Versuch der Bürgergruppe zu zeigen, welche Dimensionen in etwa auf die Rottweiler zukommen, wenn das Vorhaben verwirklicht wird. Hier die Ansicht vom Culinara aus. (Visualisierung) Foto: Dreher

Die Gegner des geplanten zweiten Parkhauses im Nägelesgraben setzen auf die Kraft der Bilder: Bislang gibt es noch keine Ansichten, die das Ausmaß des Parkhaus-Baus zeigen – weshalb die Gruppe nun selbst die Dimensionen des Projekts darstellt.

Rottweil - Wohlgemerkt: Zum umstrittenen Parkhaus, das Teil des Rottweiler Mobilitätskonzepts ist, gibt es noch keine detaillierten Planung. Es gibt jedoch Entwürfe, was die Lage des Baus an der Ecke Nägelesgraben/Schlachthausstraße sowie die Größe angeht. Und auf dieser Basis hat die Gruppe nun selbst Visualisierungen erstellt, die unserer Redaktion vorliegen.

"Wichtig war es uns, dass wir den Bürgern die vorliegende Parkhausplanung bildlich vor Augen führen. Es dürfte nun klarer sein, welch immenser Baukörper, um nicht zu sagen Bauklotz, hier in einem Filetstück Rottweils entstehen soll", sagt Frank Huber, einer der Gruppe, die sich mit ihrer Kritik an dem Vorhaben schon Ende September an uns gewandt hatte.

Große Resonanz

Unsere Berichterstattung dazu hatte für große Resonanz gesorgt. Und der Zuspruch zeige, dass man mit den Bedenken nicht alleine sei, berichtet die Akteure Christof und Cornelia Burkard, Uta und Götz-Uwe Feuchter, Frank und Stephanie Huber sowie Peter und Tina Mentner. Auch zu den Initiatoren der Unterschriftenaktion im Juli rund um Carl Soballa sei bereits Kontakt geknüpft worden. Alle ziehen nun an einem Strang.

Mit den Visualisierungen soll ein weiterer Schritt getan werden, um – rechtzeitig vor der Bürgerversammlung am 25. Oktober in der Stadthalle – auf die Dimension des Projekts aufmerksam zu machen. Darin weisen die Gegner auch auf die gefährliche Situation am Eingang zu Parkhaus hin. Hier, so entnehmen sie den vorliegenden Planungen der Stadt, sei die "Haupteinflugschneise der Blechlawine direkt neben dem Spielplatz". Zudem dürften die Spielenden dann, so die Befürchtung, in einem "verschatteten Nägelesgraben-Reststück ihre ersten Rutsch- und Kletterversuche starten". Auf dem geplanten Parkhaus-Standort befindet sich jetzt der beliebte Spielplatz, der laut Stadtverwaltung mit einem Spielband entlang des Nägelesgrabens ersetzt werden soll.

Die Visualisierung zeige, dass der Nägelesgraben seine wichtige Funktion als Spielpark und Grünfläche dann verwirkt habe, betont die Gruppe. Und: Man habe die Situation bisher ja noch ganz ohne den Zentralen Umsteigebahnhof visualisiert. Es entstünde somit eine "Hauptverkehrsachse mit gewaltigen Baukörpern in 50 Meter Entfernung zur historischen Innenstadt".

Bei Planungen mitmachen

Die Gruppe will die Bürger ermuntern, an dem Aufruf, die Planung des Parkhauses zu überdenken, mitzumachen. "Die Idee wäre, gemeinsam konstruktiv nach Alternativen zu suchen", sagen die Initiatoren. Die "Bürgerbeteiligung" dürfe dabei nicht aus einem oder zwei Terminen bestehen. Wichtig sei nun, bei der Bürgerinfoveranstaltung am 25. Oktober Präsenz zu zeigen, sagt Frank Huber. Man müsse das Thema Mobilität in einem gemeinsamen Prozess anpacken.

Petition gestartet

Parallel dazu wurde am Dienstagnachmittag eine Online-Petition freigeschaltet. Dort sammeln die Initiatoren Unterschriften und legen nochmals ausführlich ihre Argumente dar.