Das vom Nabu beantragte und von der Gemeinde beauftragten Gutachten zur Flora und Fauna auf dem Plettenberg ist im Dotternhauser Gemeinderat auf Kritik gestoßen.
Dotternhausen - Das vom Nabu beantragte "floristisch-vegetationskundliche" Gutachten zum Offenland der Plettenberg-Hochfläche liegt nun vor und ist in der Sitzung des Dotternhausener Gemeinderats vorgestellt worden. Gegen das Ergebnis des Gutachtens gibt es keine Einwände.
Kritik wurde daran geübt, wie das Gutachten zustande gekommen ist. Ilse Ringwald, Elisabeth Menholz und Axel Simonis monierten, dass eine Begehung des Geländes schon im Mai und Juni stattgefunden hatte, also bevor der Gemeinderat dieses in Auftrag gegeben habe. "Das ist schon vorher in der Schublade gelegen." Das sei nicht seriös, so Menholz. Simonis ging weiter: "Wir haben die Katze gleich mehrfach im Sack gekauft." Der Bürger müsse das Gefühl haben, er sei "für dumm verkauft worden".
Richtig wäre es gewesen, wenn die Initiatoren schon vor der Vergabe durch den Gemeinderat bekannt hätten, dass dieses schon vorhanden sei: "Das Gutachten ist zu schnell und schlecht gemacht."
"Berg ist schützenswert"
Menholz führte zudem aus, dass aus dem Gutachten nicht mehr herauszulesen sei als aus dem vorhandenen Ökokonzept. "Dass der Plettenberg schützenswert ist, wissen wir. Aber es gibt auch Verträge mit Holcim."
Georg von Cotta und Wolfgang Wochner hingegen verteidigten das Zustandekommen der Arbeit. Edgar Uttenweiler gab zu Protokoll, dass die Art, wie das Gutachten gemacht worden sei, zwar komisch sei, aber: "Das Ergebnis ist wichtig."
Auf Nachfrage von Menholz versicherte Bürgermeisterin Marion Maier, dass die veranschlagten Kosten für das Gutachten eingehalten worden seien.
Heide in gutem Zustand
Ilse Ringwald, die auch Vorsitzende des Albvereins Dotternhausen ist, hatte sich zuvor über die Aussage im Gutachten gefreut, dass sich die Wacholderheide auf dem Berg in einem guten Zustand befinde. Grund dafür seien die Pflegemaßnahmen, die unter anderem vom Albverein, von der Gemeinde und Holcim ausgeführt würden.
In diesem Zusammenhang erinnerte Ringwald jedoch daran, dass 2017 zwei Anzeigen gegen die Verantwortlichen der Pflegemaßnahmen, die in Zusammenarbeit mit dem Naturschutz durchgeführt wurden, erstattet worden seien.