Flußgott Danuvius wacht im Mondschein über die Quelle der Breg, dem längsten und wasserreichsten Quellfluss der Donau. Für Furtwangen ist dies der wahre Donauursprung. Die Stadt Donaueschingen sieht das allerdings anders und verweist auf die historische "Donauquelle" im Schloßgarten. Foto: Müller

Als einen "verfrühten Fasnetscherz" bezeichnet Niko Reith, Landtagsabgeordneter der FDP für den Wahlkreis Tuttlingen-Donaueschingen, die Entscheidung des Innenministeriums sowohl Furtwangen als auch Donaueschingen die Zusatzbezeichnung "Donauquellstadt" zu verleihen.

Donaueschingen/Furtwangen - Vor etwa einem Jahr hat der Landtag von Baden-Württemberg die Änderung der Gemeindeordnung beschlossen. Demnach dürfen Kommunen neben dem Gemeindenamen auch andere Zusatzbezeichnungen führen, die auf der "geschichtlichen Vergangenheit, der Eigenart oder der heutigen Bedeutung der Gemeinde" beruhen. Daraufhin hatte Donaueschingen den Zusatz "Donauquellstadt" beantragt und auch erhalten.

Prädikat für zwei Städte

Allerdings bekam zeitgleich auch Furtwangen diese Bezeichnung zugesprochen. Auf Furtwanger Gemarkung entspringt die Breg, der längste Quellfluss. "Die Donau wird somit zum ersten Fluss der Welt, der über zwei Quellen und somit Quellstädte verfügt. Zumindest laut des baden-württembergischen Innenministeriums", schreibt Niko Rath in einer Pressemitteilung.

Ministerium: Streit zeigt Vielfalt im Land

Nach einer offiziellen Begründung im Ministerium angefragt, erhielt Rath folgende Mitteilung: "Der historische Wettstreit zwischen Donaueschingen und Furtwangen im Schwarzwald um die wahre Donauquelle ist im Übrigen ein schönes Beispiel dafür, wie vielfältig und interessant unser Land und wie lebhaft die kommunale Familie im Land ist. Mit der salomonischen Entscheidung des Innenministeriums, beiden Städten die kommunalrechtliche Bezeichnung ›Donauquellstadt‹ zu genehmigen, kann dieser Wettstreit nun auch in den folgenden Generationen in angemessener Weise vor Ort weitergeführt werden."

Der Kommentar von Niko Reith: "Die Antwort aus dem Leitungsstab des Ministeriums liest sich...wenig seriös und erinnert eher an einen verfrühten Fasnetsscherz."