Viele der Betroffenen bei Saxonia Göppingen waren am 21. September vor das Werkstor des Mutterkonzerns in Sulgen gezogen. Foto: Wegner

Zu 100 Prozent der zur Urabstimmung aufgerufenen die IG-Metall-Mitglieder von Saxonia Textile Parts haben wegen der geplanten Werksschließung in Göppingen für einen Streik gestimmt.

Die Verhandlungen zwischen der IG Metall und der Geschäftsführung der Saxonia Textile Parts GmbH in Göppingen, einer Kern-Liebers Tochter, über einen Sozialtarifvertrag sind gescheitert. 100 Prozent der zur Urabstimmung aufgerufenen Mitglieder stimmten für den Arbeitskampf, heißt es in einer Mitteilung der IG Metall.

Die Konzernleitung habe das Alternativkonzept des Betriebsrats zum Erhalt des Standortes der Saxonia Textile Parts in Göppingen abgelehnt und auch die Verhandlungen zu einem Sozialtarifvertrag sind vergangen Dienstag gescheitert.

Deshalb hätten die Kollegen in der Urabstimmung am Donnerstag zu 100 Prozent für den Kampf für bessere Abfindungen gestimmt. „Den Menschen bei Saxonia stinkt es,“ so Manuel Schäfer von der IG Metall. „Anstatt ernsthaft über Alternativen zur Schließung mit dem Betriebsrat zu verhandeln oder ein angemessenes Abfindungspaket auf den Tisch zu legen lässt der Arbeitgeber die Menschen hängen. Gleichzeitig betont die Konzernspitze immer wie dankbar sie den Mitarbeitern sei. Sieht so Ihre Dankbarkeit aus Dr. Speckert?“, fragen sie die Konzernspitze.

Deutliches Ergebnis

Mit diesem überwältigenden Ergebnis ist klar: Die Menschen sind bereit zu kämpfen. Nächste Woche wird erst ab Mittwoch gearbeitet und es finden Verhandlungen mit dem Betriebsrat zum Interessenausgleich und Sozialplan statt. Wenn sich der Arbeitgeber da nicht bewegt, muss er mit Streikaktionen der Beschäftigten rechnen.

Zum Hintergrund:

Hintergrund

Bei Saxonia Textile Parts
wurde im Juni 2023 den 92 Beschäftigten mitgeteilt, dass der Kern-Liebers-Konzern die Gesellschaft schließen möchte. Die Saxonia Umformtechnik am gleichen Standort in Göppingen soll nicht geschlossen werden, ist aber von den Auswirkungen der Schließung auch betroffen.