Verdi fordert für die Beschäftigten privater Busunternehmen mehr Lohn. Foto: dpa

Verdi fordert für die Beschäftigten der privaten Busunternehmen mehr Geld. Deshalb wird am Dienstag gestreikt. Neben vielen Strecken im VVS-Gebiet sind auch zwei Buslinien der SSB betroffen.

Verdi fordert für die Beschäftigten der privaten Busunternehmen mehr Geld. Deshalb wird am Dienstag gestreikt. Neben vielen Strecken im VVS-Gebiet sind auch zwei Buslinien der SSB betroffen.

Ludwigsburg/Stuttgart - In vielen Städten in Baden-Württemberg sind die Busfahrer am Dienstagmorgen in einen Warnstreik getreten. Auch zwei Buslinien der Stuttgarter Straßenbahnen AG (SSB), die teilweise von einem privaten Subunternehmen befahren werden, sind betroffen: Auf den Linien 60 und 90 bleiben die Busse in den Depots. Es kann den ganzen Tag über zu Ausfällen kommen.

Wer auf die S-Bahn ausweichen wollte, brauchte am frühen Dienstagmorgen in Stuttgart ein wenig Geduld: Zwischen 5.40 und 6.35 Uhr bremste eine Signalstörung im Hauptbahnhof insgesamt 14 Züge auf allen Strecken aus. Die Folge: Durchschnittlich drei bis fünf Minuten Verspätung.

Auswirkungen halten sich in Grenzen

Die Auswirkungen des Streiks im morgendlichen Berufsverkehr hielten sich in den betroffenen Orten wie Tübingen oder Schwäbisch Hall nach Angaben der örtlichen Polizeisprecher in Grenzen. Dabei hatten sich nach Angaben der Gewerkschaft Verdi wie erwartet zwischen 1000 und 1200 Teilnehmer an den Warnstreiks beteiligt. In allen Betrieben, in denen die Gewerkschaft Verdi zum Ausstand aufgerufen hatte, hätten die Mitarbeiter die Arbeit niedergelegt, sagte Verdi-Sprecher Rudolf Hausmann.

Gestreikt wurde unter anderem in Ludwigsburg, Reutlingen, Tübingen, Heidenheim und Schwäbisch Hall. In diesen Städten fuhren die Busse nach Angaben der Gewerkschaft entweder überhaupt nicht oder stark eingeschränkt. Auch in Karlsruhe sei „ein kleiner Bereich der Stadt“ betroffen, der von einem Subunternehmer des Karlsruher Verkehrsverbundes bedient werde.

„Die Lage ist gesamt ruhig, es gibt keine Trillerpfeifen oder Fahnenstreiks und keinen Zusammenbruch des Verkehrs“, sagte ein Sprecher des Verbands Baden-Württembergischer Omnibusunternehmer. „Durch die vielen Ankündigungen haben sich die Menschen darauf eingestellt und frühzeitig geplant.“

Hintergrund der Aktion ist der monatelange Tarifkonflikt im privaten Omnibusgewerbe. Verdi fordert für die mehr als 5000 Beschäftigten in gut 400 Unternehmen eine Gehaltserhöhung von einem Euro pro Stunde und eine monatliche Nahverkehrszulage. Die Arbeitgeber haben kein Angebot vorgelegt. Verdi-Sprecher Hausmann kündigte weitere Warnstreiks in den kommenden Wochen an, wenn sich die Arbeitgeber nicht bewegen.

Der Verband Baden-Württembergischer Omnibusunternehmer hatte Pendlern im Vorfeld geraten, auf andere Verkehrsmittel auszuweichen. Der Verband rief die Gewerkschaft dazu auf, an den Verhandlungstisch zurückzukehren. Die Arbeitgeber seien verhandlungsbereit, sagte ein Sprecher. Allerdings wolle man sich nicht darauf einlassen, Mantel- und Gehaltstarifvertrag getrennt zu verhandeln. „Die Unternehmer brauchen Planungssicherheit“, sagte der Sprecher.

Alle Infos zu den betroffenen Strecken gibt es bei der VVS