Amazon hat Ärger mit der Gewerkschaft Verdi. Foto: dpa

Drei Tage lang wurde der Onlinehändler Amazon bestreikt. Nun ist der Ausstand beendet - vorerst, denn die Gewerkschaft Verdi will weiter Druck machen.

Leipzig - Nach drei Tagen Streik bei Amazon in Leipzig beendet die Gewerkschaft Verdi vorerst den Ausstand: "Jetzt wird der Streik erstmal beendet."

"Aber Amazon muss damit rechnen, dass wir jederzeit wieder in den Austand treten können", sagte Verdi-Sprecher Thomas Schneider in Leipzig. Konkrete Pläne wollte er allerdings nicht nennen.

Seinen Angaben zufolge waren am Samstag "reichlich 300 Kollegen" der Früh- und Spätschicht dem Streikaufruf gefolgt. Sie trafen sich diesmal nicht wie bei vorherigen Streiks vor den Toren des Logistikzentrums, sondern im Gewerkschaftshaus in Leipzig. Auch bei Amazon im hessischen Bad Hersfeld wurde am Samstag noch bis zum Ende der Spätschicht gestreikt. Verdi sprach dort von 400 bis 450 Teilnehmern.

"Es kommen immer wieder neue Kollegen dazu, die sich zum ersten Mal an dem Streik beteiligen", sagte Verdi-Gewerkschaftssekretärin Mechthild Middeke. Die Streikenden seien daran interessiert, möglichst bald wieder eine Aktion zu machen, an der sich alle Standorte in Deutschland beteiligen.

Für die rund 10.000 Amazon-Mitarbeiter in Deutschland will Verdi eine Bezahlung nach dem Einzelhandelstarif durchsetzen. Der Internetversandhändler sieht sich jedoch als Logistiker und verweist auf eine Bezahlung am oberen Ende des Branchenüblichen. Der Konflikt zwischen Verdi und dem US-Konzern schwelt schon seit mehr als zwei Jahren.