Die Rottweiler CDU verkündet am 1. April ein Bauvorhaben: Auf dem Testturm soll ein Windrad gebaut werden. Foto: Montage/ CDU Rottweil

Ein Windrad auf dem Rottweiler Testturm, eine beflügelte Bahn in Calw und eine Kanzlervereidigung in Rosenfeld stehen an. Am ersten Tag des Monats wurden in der Region einige Änderungen angekündigt – aber Achtung: April, April.

Wer am 1. April in die Nachrichten oder auf Social Media blickt, wird sich wohl über die ein oder andere Meldung gewundert haben. Wir haben die lustigsten Aprilscherze aus der Region zusammengetragen.

 

Das Landratsamt Calw stellt auf Instagram einen kreativen Vorschlag in Sachen Artenschutz vor: Die Hermann-Hesse-Bahn soll künftig mit Flügelattrappen ausgestattet werden, um Fledermäuse entlang der Strecke zu schützen. So sollen Kolissionen vermieden werden, weil die geflügelten Tiere den Zug als Artgenossen erkennen. Mit ihrem Aprilscherz bezieht sich der Landkreis auf das das große Fledermausvorkommen an der Bahnstecke zwischen Calw und Weil der Stadt.

„April, April“ heißt es auch im Landkreis Tübingen: Künftig seien alle Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Landratsamt verpflichtet zu gendern, heißt es in einer Pressemitteilung. Statt dem umstrittenen Gender-Sternchen oder einem Doppelpunkt sei stattdessen eine ganz besondere Schreibweise geplant: Das Kreiswappen soll künftig als Platzhalter zwischen dem Wortstamm und der Endung „innen“ verwendet werden. Betroffen sei der gesamte interne und externe Schriftwechsel der Behörde.

Zur Einführung des sogenannten Gender-Wappens sei die IT-Abteilung beauftragt, die Tastaturen an allen technischen Geräten in der Behörde auszutauschen.

Das Vorhaben soll rund 1,1 Millionen Euro kosten. Hierfür werde laut Mitteilung vom 1. April ein Sondervermögen eröffnet werden, ähnlich wie derzeit auf Bundesebene. „Das muss es uns auch in Zeiten knapper Kassen wert sein“, scherzt Landrat Joachim Walter.

Auch Tübingens OB Boris Palmer verkündete am 1. April etwas Kurioses: Eine Innovation bei der Bahn – der erste Dreistöcker auf Testfahrt in Bayern. Palmer schrieb dazu: „Das nenne ich mal Fortschritt. Platz und Aussicht!“ Ein User ließ sich nicht an der Nase herumführen und kommentierte unter dem Post: „Beim ersten Tunnel ist es dann wieder ein normaler Zug, der nicht nur am 1. April fährt...“

Live-Vereidigung und unsichtbare Bücher

Rosenfeld im Zollernalbkreis stellt am 1. April ebenfalls Pläne vor, die auf Schuldenbasis finanziert werden sollen: Um künftig „näher am Volk“ sein zu können, soll der neue Bundeskanzler bei „Rosenberg live“ vereidigt werden, heißt es in der städtischen Mitteilung. Baden-Württemberg sei in den letzten Jahren „etwas zu kurz gekommen, was die bundes-politische Berücksichtigung angeht.“

Wer am 1. April inAlbstadt-Ebingen Bücher kaufen war, wird seinen Augen wohl nicht getraut haben. In der Bibliothek hat ein neuer Bereich aufgemacht, zeigt die Stadt Albstadt auf Instagram mit einem Video von einem scheinbar leeren Bücherregal.

Ein weiteres Großprojekt in Rottweil hat der Neckarline-Projektleiter am 1. April verkündet: Unter der geplanten Hängebrücke soll eine „Giant Swing“ gebaut werden, die Menschen in einer Höhe von 43 Metern über das Rottweiler Neckartal katapultiert. Die Installationsarbeiten für das „ultimative Freifallerlebnis“ sollen beginnen, sobald die Neckarline fertiggestellt ist. Der Oberbürgermeister Christian Georg Ruf begrüße das und peilt einen Ticketpreis von 49 Euro an.

Höchstes Windrad und Freifallerlebnis in Rottweil

Auch der Landkreis Rottweil hat sich einen Aprilscherz erlaubt: In einer Pressemitteilung fordert die CDU Rottweil ein Windrad auf der Spitze des TK Elevator Testturms. Fraktionsvorsitzende Monika Hugger sehe in dem Vorhaben eine große Chance für die Stadt: „Ein Windrad auf dem Turm wäre ein sichtbares Zeichen für Rottweils Engagement in Sachen Klimaschutz und lokale Energiegewinnung mit Verstand.“

Die Freiwillige Feuerwehr in Nagold will ebenso ein grünes Zeichen setzen: Auf Instagram verkündet sie, dass das Blaulicht künftig ein „umweltfreundliches Grünlicht“ werden soll. Pünktlich am 1. April präsentiert die Feuerwehr die neue Drehleiter im neuen Erscheinungsbild in einem Video.

Schutzbrillen gegen Käferangriffe

Das Landratsamt im Ortenaukreis präsentiert am 1. April eine neue „Schutzmaßnahme für Waldbesucher“. Dies seien nötig, weil im Wald größere Borkenkäfer gesichtet worden seien, die „eine Gefahr für unachtsame Waldbesucher darstellen könnten“, heißt es in der Pressemitteilung des Landratsamtes im Ortenaukreis.

Ab dem 1. April sollen entsprechende Hinweisschilder am Wegesrand aufgestellt werden. Das Landratsamt empfiehlt entsprechende Verhaltensregeln zum Schutz vor den Käfern: Schutzbrillen aufsetzen, flach auf den Boden legen und den Kopf schützend mit den Händen bedecken. Jogger und Radfahrer sollten außerdem auf Produkte mit Fichtennadelduft verzichten, um keine Käfer anzulocken und um potenzielle Risiken zu minimieren.

 

Tempo 30 auf der B415 gilt nicht mehr für Adler Gäste ! Aufgrund der vielen Beschwerden unserer Restaurant Gäste...

Posted by Hotel Restaurant Adler on  Monday, March 31, 2025

Das Restaurant Adler in Lahr hat am 1. April kurzerhand Straßenverkehrsordnung geändert. „Tempo 30 auf der B415 gilt nicht mehr für Adler Gäste“, verkünden sie scherzhaft auf Facebook. Für Gäste mit fester Tischreservierung gelte von nun an wieder Tempo 50. Zwar lösen die Blitzer trotzdem aus – der Strafzettel könne jedoch als Gutschein im Adler verzehrt werden.

Bäcker aus Eutingen knetet Brot mit den Füßen

Bäcker Tobias Plaz aus Eutingen wollte am 1. April ein ganz besonderes Mittelalterbrot an seine Kunden bringen. In Mittelalterkluft verriet er das Spezialrezept. Er erklärte, dass es Hefe damals noch nicht gegeben habe, aber dafür Hefeweizen. Und da es noch keine Knetmaschinen gegeben habe, hätte man die Füße genommen. Die Füße zu waschen sei auch nicht notwendig, laut Plaz: „Man kann die Füße waschen, muss man aber nicht. Jedes Mal ein anderes Aroma, je nachdem, welcher Bäcker den Teig knetet.“

Empfingen erhält 500 Millionen Euro

Empfingen erhält 500 Millionen Euro – Ein kräftiger Geldregen für die Gemeinde. Bürgermeister Ferdinand Truffner verkündete, dass der Bund dem Ort aus dem Schuldenpaket 500 Millionen Euro zugesagt hat. Truffner habe den Zuschussantrag persönlich in Berlin eingereicht und sofort die Zusage von Friedrich Merz erhalten, heißt es in einem Facebook-Post der Gemeinde. „Da kann man wirklich nicht meckern – so wenig Bürokratie wie bei diesem Antrag habe ich noch nie erlebt. Germany is back!“

Mit den vollen 500 Millionen Euro im Gepäck kehrt der Bürgermeister nun nach Empfingen zurück und freut sich darauf, viele seiner Ideen umzusetzen: „Wir machen Empfingen zum Mega-Dorf. Jetzt krempeln wir die Ärmel hoch, meckern nicht mehr und packen einfach an.“ Abschließend heißt es: „Da Empfingen der erste Antragsteller war, fällt die Fördersumme besonders üppig aus – die anderen Gemeinden müssen sich mit kleineren Beträgen zufriedengeben.“