In der Nähe des Ausbildungszentrums soll der Spielplatz am Rötenbad entstehen. Foto: Thomas Fritsch

Trotz klammer Kasse plant die Stadt Nagold einen neuen Spielplatz. Im Wohngebiet Kernen soll es künftig ein spezielles Angebot für die „Großen“ geben.

Nicht nur in Nagolds Innenstadt legt die Stadt in Sachen Freizeitflächen für Kinder zu. Nach dem Bau des Kleinspielfelds zwischen OHG und Zellerschule, der Fertigstellung des 3x3-Basketballfeldes unter dem Viadukt und der Planung eines Pumptracks für sportliche Radfahrer und Skater neben dem Viadukt, gerät nun ein Wohngebiet ins Visier der Planer.

 

Im Nagolder Kernen tut sich was. Darauf verwies zumindest Nagolds Oberbürgermeister Jürgen Großmann in der jüngsten Sitzung des Gemeinderats und ging auf den Generationswechsel in dem einst vor allem von Soldaten und ihren Familien geprägten Wohngebiet ein. „Wir haben jetzt die nächsten Generationen an Kindern und Jugendlichen“, erörterte der OB. Und fügte hinzu: Ein Angebot zu machen, sei notwendig, gerade auch für die älteren Kinder.

In der Drucksache beziffert die Verwaltung dieses „älter“ auf ein Alter von zehn bis 14 Jahren. Die Rede ist dort von einem „Spiel- und Bewegungsbereich“. Dieser soll ein Streetballfeld beinhalten sowie ein Bewegungsgerät zur Gleichgewichtsschulung, im Fachjargon „Kompan Supernova“ betitelt. Hinzu kommt ein Kletterfelsen. Eingerahmt wird das Areal von Sitzblöcken in der Böschung.

„Auch mal etwas lauter“

Hintergrund ist, dass es im Kernen bis dato zwei Spielplätze gibt, beide werden laut Großmann gut angenommen.

Der Spielplatz am Blumenweg. Foto: Thomas Fritsch

Der Spielplatz am Blumenweg ist für kleinere Kinder ausgerichtet. Der zweite Spielplatz an der Ecke des Rötenbachwegs / Theodor-Heuss-Straße ist nach Angaben der Stadt ein Calisthenics-Platz und wird vor allem von älteren Kindern genutzt. Dort gibt es bereits einen Basketballkorb, der aber zum neuen Spielfeld verlegt werden soll.

Damit sollen die „störungsarmen“ Themen an den bestehenden und von Wohnbebauung umgebenen Spielplätzen bleiben. An dem etwas außerhalb liegenden neuen Spielplatz, dürfe es laut OB dann „auch mal etwas lauter zugehen“. Direkte Wohnanlieger gibt es keine, gegenüber beginnt das Areal des Ausbildungszentrums der Straßenwärter, direkt daneben beginnen Parkplatzreihen.

Der Calisthenics-Spielplatz im Kernen. Foto: Thomas Fritsch

„Muss das jetzt sein?“, hakte AfD-Statdrat Günther Schöttle mit Verweis auf die Kosten nach. Zudem brachte er als weiteren dritten Spielplatz im Kernen den an der Kita ins Gespräch.

„Das ist kein öffentlicher Spielplatz“, antwortete das Nagolder Stadtoberhaupt und verwies auf die in seinen Augen bestehende Notwendigkeit, ganz bewusst für ältere Kinder ein Angebot zu schaffen. Es sei auch gerechtfertigt, dort 90 000 Euro zu investieren. Großmann: „Das ist eine Infrastrukturmaßnahme, die auf Dauer angelegt ist.“

Bei zwei Enthaltungen stimmte der Gemeinderat dem Spielplatzneubau am Rötenbad einstimmig zu.