3D-Malerei ist die große Leidenschaft des Mexikaners Santiago Hernandez. Foto: Santiago Hernandez

Endlich wieder nach zwei Jahren Pause bricht am Samstag und Sonntag, 8. und 9. Juli, in Blumberg die „Kreidezeit“ an, denn dann findet das beliebte Street-Art-Festival statt, und die Stadt verwandelt sich in eine kreative Festmeile.

Mehr als 30 Profi-Künstler aus aller Welt, von Südamerika bis Japan, haben bereits ihr Kommen zugesagt. Bei den Amateuren haben sich inzwischen über 20 Teilnehmer angemeldet, darunter auch zwei Klassen der Blumberger Eichberg-Grundschule und der evangelische Kindergarten Buchberg. Die Teilnehmerliste wird auf der Webseite des Street-Art-Festivals täglich aktualisiert. Mit dabei sein werden auch die Profi-Künstler Anton-Martin Goestl aus Deutschland und Santiago Hernandez aus Mexiko.

 

Anton-Martin Goestl Anton-Martin Goestl wurde 1959 in Teisendorf in Bayern geboren. Erst in den 1980er-Jahren kam er durch die Freundschaft zu einem Kunststudenten zur Malerei. Er besuchte diverse Vorlesungen und Seminare an Kunsthochschulen, und schnell wurde sein außergewöhnliches Talent für die Malerei erkennbar.

Anton-Martin Goestl Foto: Goestl

In den 1990ern machte er sein neues Hobby zum Beruf und arbeitete als selbstständiger Designer in Augsburg. Auf seinen Backpacker-Reisen durch Europa und Asien kam er zum ersten Mal mit der Straßenkunst in Berührung und besserte damit die Reisekasse auf.

Seit 2009 lebt Goestl wieder im Chiemgau und arbeitet als freischaffender Künstler. Seine Liebe zur klassischen Straßenmalerei (Kreide auf Asphalt) entdeckte er erst 2014, doch auch hier hat ihm sein Talent geholfen, sich in der kurzen Zeit an die Spitze der deutschen Straßenmaler zu zeichnen. In den vergangenen Jahren nahm er sehr erfolgreich an renommierten Street-Art-Festivals in Deutschland, Frankreich und Italien teil und erhielt Einladungen zu großen Festivals in den USA.

Straßenkunst von Anton-Martin Goestl Foto: Goestl

Santiago Hernandez Santiago Hernandez Pacheco ist in Santa Anita, San José Iturbide in Guanajuato, Mexiko, geboren. Schon in jungen Jahren entdeckte er eine Vorliebe für Kunst im Allgemeinen, derzeit widmet er sich mehr der 3D-Malerei.

Santiago Hernandez ist ein passionierter Straßenmaler. Foto: Hernandez

2008 begann er sein Studium der bildenden Kunst an der Universität von Guanajuato und zwei Jahre später wuchs seine Liebe zur Straßenmalerei während des ersten Festivals in dieser Stadt. Später nahm er an weiteren Festivals im Bundesstaat Guanajuato teil und erhielt mehrere Auszeichnungen. 2012 besuchte er einen Kurs über Anamorphose, der von dem Künstler Juandrez Vera geleitet wurde. Später wurde er eingeladen, mit dem Staatlichen Kulturinstitut von Guanajuato zusammenzuarbeiten, um die Straßen mit dieser Technik im Rahmen der Kulturkarawanen in verschiedenen Gemeinden des Bundesstaates bis Ende 2017 zu bemalen.

2014 gewann er den ersten Platz beim Madonnari-Festival in Puerto Vallarta in Mexiko, und reiste später nach Santa Barbara nach Kalifornien zum „I Madonnari“-Festival, wo er Puerto Vallarta vertrat.

Santiago Hernandez Foto: Hernandez

Im November desselben Jahres war er beim Kreidefestival in Venice in Florida und arbeitete mit mehr als 30 Künstlern an der Realisierung eines großformatigen anamorphotischen Werks, das unter der Leitung des Künstlers Kurt Wenner stand, der mit diesem Werk einen Guinness-Rekord aufstellte.

Hernandez hat an verschiedenen Festivals in den Vereinigten Staaten teilgenommen, unter anderem in Atlanta und Kalifornien. Im Jahr 2018 reiste er nach Nocera Superiore in Italien, um am Festival Madonnari teilzunehmen, wo er den zweiten Platz belegte. Von dort aus reiste er nach Toulon in Frankreich, um eine Ausstellung von Anamorphose auf einem Reggae-Musikfestival für drei Tage zu starten und fertigte ein ein kleines Wandbild in La Seyne-Sur-Mer. 2019 arbeite er an zwei Werken in einem 3D-Illusions-Museum in San Francisco und einem weiteren Werk in einem Museum in Hollywood.

Das Street-Art-Festival

Das Blumberger Street-Art-Festival
findet am Samstag und Sonntag, 8. und 9. Juli, statt. Die Meile wird entlang der Hauptstraße verlaufen. Neben den beeindruckenden Straßenbildern von Street-Art-Profis aus der ganzen Welt und auch von Amateuren bietet das Festival noch mehr: die Straßenkünstler werden die Besucher mit kleinen Shows unterhalten, auf der Bühne sorgen regionale Acts für jede Menge Kurzweil und beim Picknick-Konzert klingt der Samstagabend mit der Band „Phil it!“ aus. Der Zwei-Tages-Bändel kostet für Besucher ab 16 Jahren fünf Euro Eintritt.