Nachdem am Wochenende zwei Straftäter aus einer Klinik im bayrischen Straubing geflüchtet und dabei einen Mitarbeiter verletzt haben, kündigte die bayrische Sozialministerin Konsequenzen an.
Nach dem Ausbruch von vier Insassen aus einer forensischen Klinik in Straubing am Wochenende, hat die bayerische Sozialministerin, Ulrike Scharf (CSU) Konsequenzen angekündigt. „Alles kommt auf den Prüfstand“, teilte sie am Sonntag mit. „Solche Ausbrüche dürfen nicht wieder passieren“. Bis zum Sonntagnachmittag waren die geflüchteten Straftäter, die die Polizei als gefährlich einstuft, nicht wieder gefasst. Bereits vor zehn Tagen war es in Niederbayern zu einem Vorfall gekommen, als ein wegen Totschlags verurteilten Mann aus dem Bezirksklinikum in Mainkofen bei einem begleiteten Ausgang in Plattling fliehen konnte.
Sicherheitskonzepte in den Einrichtungen müssten bayernweit verschärft und verbessert werden, forderte Scharf. Geisellage-Szenarien und Schulungen für die Mitarbeitenden müssten weiterentwickelt werden. Es sollte auch überprüft werden, ob in bestimmten Fällen Therapieabbrüche und eine Überstellung in die Justizvollzugsanstalten „schneller rechtssicher stattfinden können“.
Ausbrecher bedrohten und verletzten Klinik-Mitarbeiter
Die vier Ausbrecher aus dem Bezirkskrankenhaus Lerchenhaid in Straubing im Alter von 27 bis 31 Jahren sollen nach Angaben der Polizei am Samstagabend einen Mitarbeiter des Klinikums bedroht und verletzt haben. Sie erzwangen so, dass ihnen der Haupteingang geöffnet wurde und flüchteten zu Fuß. Zuvor ließen sie den Mitarbeiter frei, der zur Behandlung in eine Klinik gebracht wurde.
„Ich kann die Sorgen und die Unsicherheit der Bürgerinnen und Bürger absolut nachvollziehen“, stellte Scharf in ihrer Mitteilung fest. Vom Maßregelvollzug dürfe keine Gefahr für die Bevölkerung und die Mitarbeitenden in den forensischen Kliniken ausgehen. Die Sicherheit und der Schutz der Menschen hätten oberste Priorität.