Bei der Pilzwanderung in Straubenhardt erfuhren die Teilnehmer viel Wissenswertes. Fotos: BUND Foto: Schwarzwälder Bote

Natur: BUND Nordschwarzwald: Wissenswertes bei Wanderung mit Bernd Miggel

Straubenhardt. 9 Uhr morgens, es regnet. Gut gelaunt treffen sich Pilze-Liebhaber auf dem Parkplatz der Schwanner Warte in Straubenhardt. Die jährlich vom BUND Nordschwarzwald veranstaltete naturkundliche Wanderung mit dem Schwerpunkt Pilze ist trotz des eher ungemütlichen Wetters gut besucht. Zurecht, denn unter der Leitung des Pilzsachverständigen Bernd Miggel ist gewiss: Es wird ein Naturerlebnis, bei dem man nicht nur für Köstlichkeiten für den Kochtopf, sondern auch Wissen mit nach Hause nehmen wird.

Zu Beginn erfahren die Teilnehmer, dass der PH-Wert des Bodens und die Vegetation von entscheidender Bedeutung für die Pilzarten sind, die in einem Gebiet wachsen können. Was für ein Glück, dass unter anderem köstliche Fichtensteinpilze, freche Flaschen-Boviste und knackige Lachs-Reizker im Wald gleich nebenan genau die richtigen Bedingungen haben, um zu gedeihen.

Douglasie hat hierzulande keinen Pilz-Partner

Ebenfalls gut gedeiht dort die Douglasie, ein aus Nordamerika stammender Nadelbaum, der in Deutschland forstlich angebaut wird. Aus der Perspektive eines Mykologen ist dieser Baum jedoch schwierig, denn er hat hierzulande keinen Mykorriza-Partner, also einen Pilz, der eine Lebensgemeinschaft mit der jeweiligen Baumart bildet. "Wenn an diesem Ort nur noch Douglasien stehen würden, wäre es vorbei mit dem hier", sagt Miggel, und zeigt auf die bunte Vielfalt in den Pilzkörben. Die Teilnehmer halten kurz inne, denn dieses Bespiel zeigt, wie sehr alles in der Natur aufeinander abgestimmt ist.

Inzwischen hat der Regen aufgehört, und es warten noch zahlreiche Pilze darauf, entdeckt, bestimmt und vielleicht sogar mitgenommen zu werden.

Zum Schluss werden die gut gefüllten Pilzkörbe geleert und jeder einzelne Fund von Miggel begutachtet – denn die Freigabe für den Verzehr sollte von einem Pilzsachverständigen erfolgen, und keineswegs von einem Laien mittels Buch oder App.

Eine Liste der Pilzsachverständigen gibt es übrigens bei der Deutschen Gesellschaft für Mykologie.