Der Wirtschaftswissenschaftler Bernd Nolte referierte über Chancen und Krisen in der globalisierten Welt. Fotos: Helbig Foto: Schwarzwälder Bote

Neujahrsempfang: Wirtschaftswissenschaftler Bernd Nolte ist zu Gast / Themen-Tische für Gäste

Der Neujahrsempfang der Gemeinde Straubenhardt begann mit einem ökumenischen Gottesdienst, der von Pfarrer David Gerlach von der evangelischen Kirche moderiert wurde. Mit dabei waren außerdem Monika Eberle von der evangelisch-methodistischen und Heinrich Kolbe von der katholischen Kirche.

Straubenhardt-Feldrennach. Der Gottesdienst war auch Auftakt zur neuen Veranstaltungsreihe "Straubenhardter Gespräche – Kommune & Kirche". Bürgermeister Helge Viehweg stellte die Agenda 2020 vor. Dazu gehören unter anderem die Hoffnungshäuser mit 14 Sozialwohnungen. Die Konzeption dieser Einrichtung werde auch Thema der Veranstaltung "Wir müssen reden" im Bürgertreff am Dienstag, 11. Februar, ab 18.30 Uhr sein. Weiter stehen die Kitas im Blick, beim Nachhaltigkeitsthema "Cradle to Cradle" will man weiterkommen. Die Entwicklung der Mostklinge, Ärztehaus und Flächennutzungsplan sind weitere Stichpunkte, denn in Straubenhardt sind keine Flächen mehr vorhanden für Wohnbebauung oder Gewerbe. "Wir werden viele weitere Schritte miteinander gehen. Straubenhardt ist eine zukunftsgerichtete Gemeinde, und das wollen wir bleiben", bekräftigte der Schultes.

Anschließend erklärte Wirtschaftswissenschaftler Bernd Nolte in acht Lektionen, wie die neue globalisierte Welt funktioniert. Er verwies auf neue Chancen und neue Bedrohungen.

Drei Gegenspieler

In den vergangenen 75 Jahren habe Deutschland einen enormen Aufschwung genommen, und das wecke Begehrlichkeiten in unterschiedlichster Form. Die Weltwirtschaft sei so verflochten wie nie – und aus der Ungleichheit der Länder entstehe ein neuer Typ von Kriegen. Die Europäer hätten mit den USA, China und Russland drei Gegenspieler. Europa müsse deutlicher Position gegenüber den Autokraten beziehen.

Im eigenen Land müsse Deutschland fairer werden, denn in den vergangenen Jahren habe die Ungleichheit wieder zugenommen und die Gesellschaft trifte immer weiter auseinander. "Wir sollten uns intensiv damit beschäftigen, die Gesellschaft in Einkommen, Wohlstand und Zusammenleben eng beieinander zu halten".

Bildungs- und Wissensvorsprünge müssten konsequent weiterentwickelt werden. "Die größte Chance, die wir alle miteinander haben, ist, dass wir gescheiter und auch fleißiger sind, und dass wir Lösungen da generieren, wo andere Probleme entdecken", stellte Nolte fest.

Die schwäbische Strategie "sns", sprich "schaffa net schwätza", sei eine Riesenstärke. Nolte schloss seinen Vortrag mit den Worten von Dante Alighieri: "Der eine wartet, dass die Zeit sich wandelt, der andere packt sie an und handelt.".

An den Themen-Tischen waren die Gäste anschließend dazu eingeladen, ihre Einschätzungen und Meinungen zu den Straubenhardter Zukunftsthemen einzubringen.

Musikalisch umrahmt wurde der Neujahrsempfang vom Lukas Diller Trio. Zur Stärkung servierte der Turnverein Feldrennach heiße Kartoffelsuppe.