Schon um die Mittagszeit waren die Plätze auf dem Festgelände – sowohl im überdachten als auch im Freiluftbereich – gut belegt. Im Hintergrund auf dem Wagen die Blaskapelle des veranstaltenden Musikvereins "Lyra" Conweiler. Fotos: Ferenbach Foto: Schwarzwälder Bote

Aufführung: "Musik am Turm" in Conweiler lässt Tradition weiterleben / Ordentlich Laufkundschaft

Die Tradition lebt weiter. Mit "Musik am Turm" landet der Musikverein Lyra abermals einen Hit und lockte zahlreiche Besucher nach Straubenhardt. Lyra-Vorstand Martin Wessinger frohlockte ob der gelungenen Veranstaltung.

Straubenhardt-Conweiler. "Ich bin total geflasht", beschrieb Martin Wessinger sein Gefühl der fast schon rauschartigen Begeisterung angesichts des dichten Gedränges rund um den Turm bei der Schwanner Warte. Hatte doch der Musikverein "Lyra" Conweiler, dessen erster Vorsitzender er ist, dort an Fronleichnam die Veranstaltung "Musik am Turm" ins Leben gerufen. Und gleich mit der Premiere einen Volltreffer gelandet, was natürlich auch am Wetter lag. Die Idee zu dem Fest wurde gemeinsam mit der Feuerwehrabteilung Conweiler diskutiert, zumal diese das bisherige Dorfplatzfest aufgrund der Zusammenlegung der Abteilungswehren zur Gesamtwehr Straubenhardt nicht mehr ausrichten. "Wir haben dort schon all die Jahre mit unserer Blaskapelle gespielt", berichtete Wessinger, "und die Feuerwehr hat unserem Vorstand angeboten, das Fest weiterzuführen. Auf der Suche nach einer geeigneten Lokalität kamen wir dann auf den Turm bei der Schwanner Warte.

Volkstümliche Weisen

Und nach weiteren Überlegungen zum Programm fanden wir auch den passenden Titel ›Musik am Turm‹", so der Vorsitzende, der auch selbst mit seinen 20 Musikerkollegen zum Auftakt auf der Bühne saß. Diese war gegenüber von Turm und Getränkeausschank auf der Wiese platziert und von fast allen Plätzen einsehbar. Zu Gehör drangen in jedem Fall die volkstümlichen Weisen, darunter der "Bozner Bergsteigermarsch", "Egerland – Heimatland" oder die "Kuschelpolka". Dem Wunsch von Sonja Joos aus Wilferdingen kam das Orchester unter der Leitung von Alfred Hess gerne nach und ließ den "Böhmischen Traum" über die Wiesen erschallen.

"Da hat sich die Anreise mit Bus und Bahn gelohnt", freute sich Joos. In dem rund zweistündigen Platzkonzert erklangen aber auch bekannte Oldies wie "Sweet Caroline" von Neil Diamond, "Breakfast in America" von Supertramp oder ein Potpourri aus Helene Fischers Album "Farbenspiel". Im Big Band-Sound unterhielt anschließend der Musikverein "Lyra" Dennach die Gäste.

Unter der Leitung von Jürgen Langmaier erklangen unter anderem "Let’s start the show" und "Gemini Rock" von Günter Noris, "Let me entertain you" von Robbie Williams, ein James-Bond-Medley, "Farmer’s tuba" von Martin Scharnagl oder "Morgens um sieben" von James Last. Ab 15 Uhr sorgte dann die Birkenfelder Coverband "Mother’s little helper" für Stimmung. Die siebenköpfige Band, die bereits zwei Mal beim Kirwe-Fest des Musikvereins im Oktober einen Auftritt hatte, überzeugte mit einer Mischung aus Rock- und Popklassikern, Partymusik sowie aktuellen Hits. Während der Kuchen schnell ausverkauft war, gab es bis am späten Nachmittag lange Schlangen vor der Essensausgabe, die allerlei bereithielt. Auch die Laufkundschaft, ob Spaziergänger, Wanderer oder Radfahrer, nutzte das Angebot in topografisch einmaliger Lage für eine kurze Verschnaufpause und eine kleine Stärkung oder Erfrischung, zumal auch ein mobiler Eisstand vor Ort war. "Insofern ein idealer Platz", konstatierte denn auch Wessinger, der nichts gegen eine Fortsetzung an Fronleichnam im nächsten Jahr sprechen sieht.