Schüler der Wilhelm-Ganzhorn-Schulen und deren Eltern klagten über Unregelmäßigkeiten im Schulbusbetrieb. Foto: Archiv Foto: Schwarzwälder Bote

Verkehr: Elternbeiratsvorsitzender sowie Leiter der Wilhelm-Ganzhorn-Schulen stellen mittlerweile Verbesserung fest

Noch bis Anfang Juni hatten Eltern und Elternvertreter der Straubenhardter Wilhelm-Ganzhorn-Schulen über Unregelmäßigkeiten im Schulbusbetrieb geklagt. Vor den Sommerferien hatte sich die Situation wohl gebessert. Wie geht es jetzt weiter?

Straubenhardt. "Ja, es hat sich manches verbessert", erklärt Mathias Fey, Elternbeiratsvorsitzender der Wilhelm-Ganzhorn-Schulen auf Nachfrage unserer Zeitung. Nun müsse jedoch beobachtet werden, ob das auch so bleibt. Noch Anfang Juni hatten Fey und einige Eltern ihrem Ärger über unpünktliche oder gar ausfallende Busse im Schulbusbetrieb in einer öffentlichen Gemeinderatssitzung Luft gemacht. Das sei laut Fey sogar so weit gegangen, dass die Eltern anfingen, sich die Unpünktlichkeiten aufzuschreiben und planten, diese von den Gebühren der Monats-Abonnements abzuziehen.

Verbindungen besser organisieren

Inzwischen scheinen die Wogen etwas geglättet. Aber: Es gebe laut Fey immer noch "große Mängel im Ablauf". An diesen sei jedoch nicht die Firma Müller, die die Linien für die Wilhelm-Ganzhorn-Schulen betreibt, Schuld. Doch auch hier müsse eine Lösung gefunden werden. Konkret geht es Fey um "Abläufe der Haltestellen" und darum, die "Anbindungen zu Ittersbach, Pforzheim und Calw" besser zu organisieren.

Allerdings hebt der Elternbeiratsvorsitzende auch hervor, dass die Kommunikation zwischen Busunternehmen, Gemeinde, Eltern und Schule "intensiver" geworden sei. Noch vor den Sommerferien habe es eine "kleine Sitzung" mit Straubenhardts Bürgermeister Helge Viehweg gegeben. Die "große Sitzung" mit allen Beteiligten solle erst nach Ende der Sommerferien im September stattfinden, so Fey weiter.

Dies bestätigt auch Harald Kull, Schulleiter der Wilhelm-Ganzhorn-Schulen. "Herr Viehweg hatte den Eltern das in der Gemeinderatssitzung angeboten. Aufgrund von Urlauben gab es da keinen früheren Termin." Kull sei das Thema ebenso "ernst und wichtig". Vor den Ferien habe auch er eine Entspannung der Problematik erlebt: "Wir hatten vor den Sommerferien nur einen gravierenden Ausfall. Da hat die Firma Müller gleich einen Ersatzbus geschickt." Der Schulleiter ist aber skeptisch, ob des weiteren Fortgangs des Themas: "Ich denke mir, dass die Grundproblematik mit zu eng getakteten Fahrplänen immer noch dieselbe ist. Vielleicht hat man am Anfang zu lange gewartet mit den Gesprächen."

Geschäftsführerin Victoria Müller vom gleichnamigen Busunternehmen hatte die Verspätungen der Schulbusse unter anderem durch Umstrukturierungen erklärt: "Bislang war es so, dass jede Schule in jedem Ort ihren eigenen Bus hatte, der nur auf die Schüler gewartet hat." Um Geld zu sparen, habe man nun aber versucht, die Schulbusse in den bestehenden Linienverkehr zu integrieren.

"Diese lieb gewonnene Struktur ist jetzt einfach passé", so die Busunternehmerin. Außerdem kämen viele der Busse direkt aus Pforzheim, wo sie aufgrund vieler Staus und fehlender Busspuren bereits unpünktlich loskämen.

Diese Beobachtung teilt auch Axel Hofsäß, Geschäftsführer des Verkehrsverbundes Pforzheim-Enzkreis, dessen Unternehmen für die Aufstellung der Fahrpläne zuständig ist.

Autobahn oft gesperrt

"Im Moment haben wir ganz massive Probleme im Pforzheimer Stadtverkehr, was damit zusammenhängt, dass die Autobahn 8 oft gesperrt wird und der Verkehr dann durch das Stadtgebiet fließt", so Hofsäß. Das passiere etwa drei bis vier Mal in einer Woche. Dann liege der öffentliche Personennahverkehr komplett lahm. Durch anstehende Fahrbahnerweiterungen auf dieser Autobahn rechnet der Geschäftsführer des Verkehrsverbunds Pforzheim-Enzkreis (VPE) künftig sogar noch mit einer Verschärfung der Problematik.

"Für mich ist es wichtig, dass bei dem Gespräch Beteiligte aller Straubenhardter Schulen mit am Tisch sitzen", erklärt Bürgermeister Viehweg. Denn wenn es um Beförderungsschwierigkeiten gehe, sollten alle gleichermaßen informiert werden.

Auch der VPE und das Busunternehmen Müller sollen sich an dem Gespräch beteiligen. Nach den Ferien wird die Verwaltung Terminvorschläge unterbreiten, so Viehweg. "An uns soll es nicht scheitern. Schließlich wollen wir, dass es zufriedenstellende Lösungen gibt."