Auf dem Häckselplatz in Gräfenhausen ist an diesem Nachmittag etwas mehr los. Gerade entladen Michael Feraco und Makda Ghebrehiwot aus Birkenfeld ihren ausgedienten Christbaum aus dem Kofferraum, als das Auto von Klaus Hilpert aus Conweiler vorfährt.
An manchen Bäumen hängt Geld für die Arbeiter
"Bei uns im Ort haben Christbaumsammelaktionen keine Tradition", meint Feraco, der sich als "alt eingesessener Birkenfelder" bezeichnet. "Wir bringen unseren Baum nach Weihnachten daher immer hierher zu unserem Häckselplatz. An manchen Bäumen hängt trotzdem Geld für die Arbeiter, die sich dann weiter darum kümmern", fügt er hinzu.
"Ich gehe hier gleich noch mit meiner Frau spazieren, daher habe ich heute den Weg nach Gräfenhausen eingeschlagen, ansonsten entsorge ich den Christbaum auf dem Häckselplatz in Conweiler", begründet Hilpert seine Fahrt auf die sonnigen Anhöhen im Nachbarort. Davor hat er den Baum sorgfältig zerlegt und verpackt, schließlich sollen keine Tannennadeln im Treppenhaus landen. "Ich lasse die Vereine auch so leben durch meine Spenden und meine Beiträge als Mitglied des TV Conweiler", gibt Hilpert zu verstehen.
Kaum hat er den Platz verlassen, taucht auch schon Jochen Wirth aus Gräfenhausen mit seinem Fahrzeug auf. "Normalerweise gebe ich den Christbaum der Jugendfeuerwehr der Freiwilligen Feuerwehr Gräfenhausen gegen eine Spende mit, wenn diese im Januar durch die Straßen zieht. Ich habe aber rechtzeitig erfahren, dass die Sammelaktionen in diesem Jahr ausfallen", sagt Wirth und schüttelt seinen Sack mit den Überresten seines Christbaums neben den bereits zahlreich vorhandenen Stämmchen aus.
Doch es gab auch einige wenige Hausbewohner, die scheinbar nach wie vor von einer Sammelaktion ausgingen und ihren ausgedienten Weihnachtsbaum zur Abholung vor die Tür stellten. Diese mussten dann früher oder später selbst Hand anlegen.
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