So oder so ähnlich sahen die Feldbriefe aus, aus denen Heidrun Schweda vorlas. Foto: Schwarzwälder Bote

Lesung: Veranstaltungsreihe "Ich will Leben" der evangelischen Erwachsenenbildung ergreift die Gäste

Straubenhardt-Feldrennach.

"Ich will Leben" – lautet eine Veranstaltungsreihe der evangelischen Erwachsenenbildung Nordschwarzwald. In diesem Rahmen fand jüngst eine Veranstaltung im Gemeindehaus Feldrennach statt, heißt es in einer Pressemitteilung der evangelischen Kirchengemeinden Straubenhardt und der evangelischen Erwachsenenbildung Nordschwarzwald. Die Pforzheimer Schauspielerin Heidrun Schweda las dabei aus Feldpostbriefen.

Post stammt aus Calmbach und Calw

Die Briefe und Erinnerungen, aus denen Schweda las, wurden alle in der Region verfasst und stammen aus Calmbach oder Calw. Vieles in diesen Briefen bleibt dabei ungesagt, da sie nicht unbedingt unter dem Aspekt des Postgeheimnisses verfasst werden konnten oder auch um die Angehörigen zu Hause nicht zu beunruhigen.

Dennoch sind Feldpostbriefe eine Art der Äußerung von Kriegsteilnehmern, die das Geschehen hautnah vermitteln. Sie lassen ahnen, unter welchen seelischen Belastungen und Motivationen die Soldaten im ersten und zweiten Weltkrieg an der Front standen. Eindrücklich waren auch die Filmsequenzen, Bilder aus dem Kriegsgeschehen, die in den Lesepausen gezeigt wurden.

In der anschließenden Aussprache mit den gut 30 Besuchern wurden die persönlichen Berührungspunkte zu diesem Thema deutlich. Einige brachten Erinnerungen an die Erzählungen ihrer Großeltern ein, andere hatten gar eigene Briefe dabei die vorgezeigt werden konnten. Darunter war auch ein bis dahin ungeöffneter Brief. Geschrieben in Calmbach fand er an der Front keinen Soldaten mehr vor, der ihn hätte öffnen können. So wurde er zurückgesendet um wiederum zu Hause ins Leere zu treffen, weil der Briefeschreiber nicht mehr ausfindig gemacht werden konnte. Ein eindrucksvolles Beispiel für die Sinnlosigkeit von Kriegen.

Erste Begegnung mit neuem Leiter

Man war sich einig, dass auch heute wieder verstärkt darauf geachtet werden muss, Feindbilder zu entlarven. Bemerkenswerter Weise wird das Thema durch aktuelle Anlässe wieder Brandaktuell. So gebe es einige Veranstaltungen dazu in der Region, unter anderem auch im Asylcafé.

Die Veranstaltung war auch eine erste Begegnung mit dem Leiter der Erwachsenenbildung Nordschwarzwald, Herrn Tobias Götz, der sein Amt in diesen Tagen in der Nachfolge von Herrn Kafka angetreten hat.