Der Verkehrslärm entlang der Ortsdurchfahrt in Schwann und aller anderen Straubenhardter Ortsteile soll mit einem Lärmaktionsplan bekämpft werden. Foto: Helbig

Gegen den Verkehrslärm in Straubenhardt sollen jetzt Maßnahmen ergriffen werden. In der jüngsten Sitzung des Straubenhardter Gemeinderats in Conweiler hat das Gremium dazu einen Lärmaktionsplan beschlossen.

Straubenhardt-Conweiler - Frank Rogner vom Karlsruher Ingenieurbüro Koehler und Leutwein stellte die Planung mit Lärmkartierung, Lärmaktionsplan und Parkraumkonzept vor. Mit der Planung setzt die Gemeinde auch europäisches Recht um. Der Lärm soll auch durch Temporeduzierung vermindert werden.

Über die dargestellten Maßnahmen gab es bei den Straubenhardter Gemeinderäten jedoch sehr unterschiedliche Auffassungen. Entschieden gegen Tempo 30 plädierte Armin Wiedmann (FW), der bekräftigte, nicht die Geschwindigkeit sei Hauptursache für den Lärm, sondern das sehr hohe Verkehrsaufkommen. Lösung wäre eine Umgehungsstraße. Anderen, wie Gemeinderätin Angela Gewiese (FW) gehen die Maßnahmen nicht weit genug, sie forderte, um die Mobilitätswende zu erreichen, dürften nicht weiterhin die Kraftfahrer Vorrang haben, sondern Radfahrer und Fußgänger. Erna Grafmüller (Grüne) forderte die Ausweitung der Tempo-30-Zonen bis zum jeweiligen Ende der Wohnbebauung und in allen Ortsteilen.

Jochen Fauth (SPD) vertrat die Meinung, zugunsten eines besseren Verkehrsflusses sollte ein Tempolimit von 40 Kilometern pro Stunde eingeführt werden. Auf geteiltes Echo stieß auch das Parkraumkonzept. Jörg Gube (CDU) sagte, er trete zwar für ein Parkierungskonzept ein, habe jedoch kein Parkverbot durch den ganzen Ort gefordert, wie es jetzt durch den Fahrradschutzstreifen entstehe. Da finde er die Interessen der letzten kleinen Läden, die noch vorhanden seien, nicht berücksichtigt.

Matthias Greb (FW) will auf keinen Fall einen Flickenteppich, sondern Tempo 30 von Ortsschild zu Ortsschild. Auch die Radschutzsteifen sollten durchgehend sein.

In die Gänge kommen

Simon Becht (CDU) sagte, trotz unterschiedlicher Standpunkte müsse man jetzt endlich in die Gänge kommen und die Lärmaktionsplanung beschließen. Der Planentwurf wurde beschlossen und wird nun öffentlich ausgelegt. Die Bürger können Anregungen und Einwände vorbringen.

Das energetische Quartierskonzept ist zentraler Baustein des Klimaschutzpakts, dem Straubenhardt 2019 beigetreten ist. Armin Holdschick von der Umwelt- und Energieagentur Karlsruhe erläuterte die Energieausbaustrategie und Möglichkeiten der Energieeinsparung.

Dabei stellte er fest, in Straubenhardt sei die Pro-Kopf-Emission mit 3,3 Tonnen CO pro Jahr überdurchschnittlich gut. Angela Gewiese (FW) widersprach, die 3,3 Tonnen CO pro Kopf in Straubenhardt, die in der Untersuchung genannt würden, bezögen sich nur auf den Energiesektor in Straubenhardt.

Hinzu komme der CO-Fußabdruck, den jeder Einzelne noch hinterlasse. Der Bericht zählt auch konkrete Maßnahmen auf, wie Wärmeverbund Grundschule und Sporthalle Schwann, Ausweitung des Fernwärmenetzes Zusammenschluss der Wärmenetze in Conweiler und Schwann sowie energetische Sanierung kommunaler Gebäude.

Gemeinderat Greb sagte, die Untersuchung sei eine gute Grundlage, um weiterzuarbeiten. Die Planung müsse nun in konkrete Maßnahmen münden und dazu sollte die Stelle eines hauptamtlichen Klimaneutralitätsbeauftragten in der Gemeinde geschaffen werden.

Einweihung erst 2022

Auf Nachfrage von Grafmüller versprach Bürgermeister Helge Viehweg, die Feuerwehr werde noch in diesem Jahr in ihr neues Feuerwehrhaus einziehen. Eine festliche Einweihung solle jedoch erst im kommenden Frühjahr stattfinden.

Wie berichtet, ist die Leiterin des Fachbereichs zentrale Dienste und Bürgerservice, Nicole Schommer, kürzlich tödlich verunglückt.

Viehweg würdigte deren Wirken in der Verwaltung und gab bekannt, dass der Bereich nun bis zum Jahresende von Benedikt Lorsch kommissarisch geleitet werde. Mit Stephanie Gerstung stellte er auch die neue Leiterin der Geschäftsstelle Gemeinderat vor.

Neue Schulleiterin

Weiter teilte er mit, dass die bislang unbesetzte Stelle der Schulleiterin an der Grundschule Ottenhausen mit der bisherigen kommissarischen Leiterin Merth Gradner besetzt wird.