Moldawische Kinder freuen sich über die Textil-Spenden, die Martin Schunn über 2200 Kilometer mit dem Kleintransporter zu ihnen gefahren hat. Foto: Privat Foto: Schwarzwälder Bote

Soziales: Engagierter Rentner liefert ausrangierte Bettwäsche, Handtücher und Kleidung in weit entfernte, Not leidende Gebiete

Weil die drei SRH Gesundheitszentren des Nordschwarzwalds auf Mietwäsche umgestellt haben, wurden tonnenweise Handtücher und Bettwäsche ausrangiert – jedoch nicht entsorgt. Ein engagierter Rentner bringt diese in ärmliche Regionen.

Straubenhardt-Feldrennach/Dobel. Es ist der letzte blaue Sack, den Martin Schunn in Händen hält und auf dem Gelände des SRH Gesundheitszentrums Dobel in seinem Wagen verstaut. "Morgen geht es wieder nach Moldawien", erklärt der fleißige Sammler aus Feldrennach, dem die Vorfreude auf die lange Strecke sichtlich anzumerken ist. Seit mehr als sechs Monaten ist er ein willkommener Gast auf dem Dobel, denn dort sammelt er die gesamte Bettwäsche der drei SRH Gesundheitszentren Nordschwarzwald, die in Waldbronn, Bad Herrenalb und Dobel "ausrangiert" wurden.

"Ich bekomme die Bettwäsche, Laken, Handtücher und Bademäntel frisch gewaschen überreicht", sagt Schunn, der sein Auto mehr als 15 mal bis unter das Dach mit den textilen Geschenken vollgestopft hat. Vor zehn Jahren hat er seine persönliche Aktionsgruppe "Hilfe für Moldawien" ins Leben gerufen und war seit dieser Zeit unzählige Male mit Freunden vor Ort, um dort Menschen in Not zu helfen.

Auch jetzt ist es wieder so weit. "Wir sind aber dieses Mal nur vier Tage unterwegs", sagt der rüstige Rentner, der mit zwei Freunden aus Bretten und Kehl seine privaten "Verbündeten" gefunden hat, um die einfache Strecke von mehr als 2200 Kilometern in einem Rutsch nach Moldawien durchzufahren. "Da meine Freunde wieder zur Arbeit müssen, nutzen wir die Feiertage, um solche Fahrten zu unternehmen." Dass das nicht immer einfach ist, beweisen seine spannenden Berichte.

Auf der Reise nach Südosteuropa sind Grenzkontrollen in Bayern und Rumänien keine Seltenheit. Zudem erlauben fest installierte Radarkontrollen in Ungarn maximale 80 Kilometer pro Stunde als Geschwindigkeit, die das Reisen in einem Kleintransporter mit Anhänger zu wahren Abenteuern werden lassen.

Mal ist es das Gewicht, auf das geachtet werden muss, mal sind es die Einreisebeschränkungen für die kennzeichnungspflichtigen Waren, die als Geschenke für Menschen in Not nicht über die EU-Außengrenzen gebracht werden dürfen, dann wieder die hohen Zollgebühren, die heruntergestuft werden müssen – oder aber kleinere und größere Pannen, die es zu bewältigen gilt.

"Wir lassen uns aber durch nichts abschrecken. Wenn es an dem einen Grenzübergang nicht geht, dann fahren wir eben zu einem anderen", berichtet Schunn, der in diesem Jahr bereits zum sechsten Mal die beschwerliche Fahrt auf beengtem Raum auf sich nimmt, um seinen mittlerweile zu Freunden gewordenen Moldawiern zu helfen. 1800 Kilogramm fasst der Transporter mit Anhänger. Bei einer einfachen Fahrt, die ohne Pausen rund 26 Stunden beträgt, darf wahrlich nichts Unvorhersehbares passieren, um im vorgesehenen Zeitplan zu bleiben.

3000 Kilogramm Wäsche gehörten auf einen Schlag zum "alten Eisen"

Über den Dachverband "Licht im Osten" ist Schunns persönliche Aktionsgruppe "Hilfe für Moldawien" entstanden, die Menschen außerhalb der EU-Grenzen im Osten Europas unterstützt. Rund ein Viertel der moldawischen Einwohner lebt unterhalb der Armutsgrenze. Daher sind die Ressourcen sehr knapp. "Erfahrungsgemäß kommen die Menschen in Moldawien mit dem wenigen Geld, das sie verdienen, über die Runden. Doch was fehlt, sind so außergewöhnliche Dinge wie Bettwäsche und Handtücher."

"Die Menschen haben geweint vor Freude", sagte der unermüdlich Sammelnde, dem der Glanz in den Gesichtern seiner Freunde als Lohn genügt. Doch wie kam es zu dieser großartigen Aktion, die nicht nur Menschen in Moldawien, sondern über Freunde in Deutschland auch Bedürftige in Weißrussland freute?

Der Grund dafür liegt in der großzügigen Spende der drei SRH Gesundheitszentren Nordschwarzwald, Waldbronn, Bad Herrenalb und Dobel, die im September 2017 in die gemeinnützige SRH Kliniken GmbH übergegangen sind. Das Stiftungsunternehmen investiert Millionenbeträge in die Modernisierung der drei einstigen Ruland Kliniken. Dazu gehört nach Aussage von Volker Kull auch ein "einheitliches Versorgungsangebot für die Abläufe in den Kliniken", das der Geschäftsführer der SRH Gesundheitszentren Nordschwarzwald GmbH als "absolut wichtig" bezeichnet, weil es helfe, "auf Dauer auch Kosten zu sparen".

Obwohl eine Wäscheausstattung in der Regel drei bis vier Jahre im Gebrauch ist, wurde pro Jahr rund zwei Mal aufgestockt, das heißt neu dazu gekauft. Bei insgesamt drei Rehakliniken mit insgesamt 800 Betten macht das eine stattliche Summe aus. Mit dem Wechsel zur Mietwäsche gehörten dann auf einen Schlag alle Bettlaken, Kissenbezüge, Bademäntel und Handtücher und damit sage und schreibe 3000 Kilogramm – also drei Tonnen Wäsche – aus den drei SRH Gesundheitszentren Nordschwarzwald sozusagen "zum alten Eisen". Gesucht wurden neue Nutzungsmöglichkeiten für die Bettwäsche und Kull argumentiert: "Klar war von Beginn des Projektes, dass wir eine Möglichkeit finden müssen damit eine Weiternutzung der Wäsche möglich ist."

Durch eine SRH-Nachfrage beim Dobler-Second-Hand Laden "Hand in Hand e.V.", bei dem seit 2008 hilfsbereite Menschen aus Dobel und Umgebung Unterstützung für bedürftige Menschen in sozialen Notlagen leisten, kam ein lohnenswerter Neukontakt zu Martin Schunn aus Feldrennach zustande. Der einst als kirchlicher Verwaltungsfachmann in Neuenbürg Tätige kennt die Nöte in Moldawien und sammelt Bekleidung, Schuhe, Lektüre und Spielsachen. "Bettwäsche war noch nie dabei, aber welche Freude die Geschenke der SRH-Kliniken in Moldawien ausgelöst haben, konnten wir dort selbst erleben."

Sichtlich gerührt über diese großartige Spendenaktion erklärt Schunn, dass er auch weiterhin wichtige und dringend benötigte Materialien nach Moldawien fahren wird. Wer also gerne Kleidung, Schuhe oder Sportsachen los werden möchte, kann diese bei "Hand in Hand" auf dem Dobel unter dem Kennwort "Moldawien" persönlich abgeben. Wer statt alter Bananenkisten zudem einen ausgedienten Koffer dazulegen kann, ist besonders willkommen. Denn "das erleichtert die Zollformalitäten erheblich, weil wir dann eher als Touristen aussehen", erklärt Schunn mit einem Augenzwinkern. Winkend steigt der Rentner in seinen Wagen und fährt nach Hause, um die letzten Vorbereitungen für die lange Fahrt nach Moldawien zu treffen.

Straubenhardt-Feldrennach/Dobel. Es ist der letzte blaue Sack, den Martin Schunn in Händen hält und auf dem Gelände der SRH-Gesundheitszentrum Dobel in seinen PKW verstaut. "Morgen geht es wieder nach Moldawien", erklärt der fleißige Sammler aus Feldrennach, dem die Vorfreude auf die lange Strecke sichtlich anzumerken ist. Seit über sechs Monaten ist er ein willkommener Gast auf dem Dobel, denn dort sammelt er die gesamte Bettwäsche der drei SRH Gesundheitszentren Nordschwarzwald, die in Waldbronn, Bad Herrenalb und Dobel "ausrangiert" wurden.

"Ich bekomme die Bettwäsche, Laken, Handtücher und Bademäntel frisch gewaschen überreicht", sagt Schunn, der über fünfzehn Mal seinen PKW bis unter das Dach mit den textilen Geschenken vollgestopft hat. Vor zehn Jahren hat er seine persönliche Aktionsgruppe "Hilfe für Moldawien" ins Leben gerufen und war seit dieser Zeit unzählige Male mit Freunden vor Ort, um dort Menschen in Not zu helfen.

Auch jetzt ist es wieder so weit. "Wir sind aber dieses Mal nur vier Tage unterwegs", sagt der rüstige Rentner, der mit zwei Freunden aus Bretten und Kehl seine privaten "Verbündeten" gefunden hat, um die einfache Strecke von über 2200 Kilometern in einem Rutsch nach Moldawien durchzufahren. "Da meine Freunde wieder zur Arbeit müssen, nutzen wir die Feiertage, um solche Fahrten zu unternehmen." Dass das nicht immer einfach ist, beweisen seine spannenden Berichte.

Auf der Reise nach Südosteuropa sind Grenzkontrollen in Bayern und Rumänien keine Seltenheit. Zudem erlauben fest installierte Radarkontrollen in Ungarn maximale 80 Stundenkilometer als Geschwindigkeit, die das Reisen in einem "bis auf den letzten Zentimeter" ausgenutzten Kleintransporter mit Anhänger zu wahren Abenteuern werden lassen.

Mal ist es das Gewicht, auf das geachtet werden muss, mal sind es die Einreisebeschränkungen für die kennzeichnungspflichtigen Waren, die als Geschenke für Menschen in Not nicht über die Außengrenze von Europa gebracht werden können, dann wieder die hohen Zollgebühren die heruntergestuft werden müssen – oder aber kleinere und größere Pannen die es zu bewältigen gilt.

"Wir lassen uns aber durch nichts abschrecken. Wenn es an dem einen Grenzübergang nicht geht, dann fahren wir eben zu einem anderen", berichtet Schunn, der in diesem Jahr bereits zum sechsten Mal die beschwerliche Fahrt auf beengtem Raum auf sich nimmt, um seinen mittlerweile zu Freunden gewordenen Moldawiern zu helfen. 1800 Kilogramm fasst der Transporter mit Anhänger und bei einer einfachen Fahrt, die ohne Pausen rund 26 Stunden beträgt, darf wahrlich nichts Unvorhersehbares passieren, um im vorgesehenen Zeitplan zu bleiben.

3000 Kilogramm Wäsche gehörten auf einen Schlag zum "alten Eisen"

Über den Dachverband "Licht im Osten" ist Schunns persönliche Aktionsgruppe "Hilfe für Moldawien" entstanden, die Menschen außerhalb der europäischen Grenzen im Osten Europas unterstützt. Rund ein Viertel der moldawischen Einwohner lebt unterhalb der Armutsgrenze, daher sind die Ressourcen sehr knapp.

"Erfahrungsgemäß kommen die Menschen in Moldawien mit dem wenigen Geld, das Sie verdienen, über die Runden. Doch was fehlt, sind so außergewöhnliche Dinge wie Bettwäsche und Handtücher." "Die Menschen haben geweint vor Freude", so das Credo eines unermüdlich Sammelnden, dem der Glanz in den Gesichtern seiner Freunde als Lohn genügt.

Doch wie kam es zu dieser großartigen Aktion, die nicht nur Menschen in Moldawien, sondern über Freunde in Deutschland auch Bedürftige in Weißrussland beglückte? Der Grund dafür liegt in der großzügigen Spende der drei SRH Gesundheitszentren Nordschwarzwald, Waldbronn, Bad Herrenalb und Dobel, die im September 2017 in die gemeinnützige SRH Kliniken GmbH übergegangen sind.

Das Stiftungsunternehmen investiert Millionenbeträge in die Modernisierung der drei einstigen Ruland Kliniken und dazu gehört nach Aussage von Volker Kull auch ein "einheitliches Versorgungsangebot für die Abläufe in den Kliniken", das der Geschäftsführer der SRH Gesundheitszentren Nordschwarzwald GmbH als "absolut wichtig" bezeichnet, weil es helfe, "auf Dauer auch Kosten zu sparen". Obwohl eine Wäscheausstattung in der Regel drei bis vier Jahre im Gebrauch ist, wurde pro Jahr rund zwei Mal aufgestockt, das heißt neu dazu gekauft. Bei insgesamt drei Rehakliniken mit insgesamt 800 Betten macht das eine stattliche Summe aus.

Mit dem Wechsel zur Mietwäsche gehörten dann auf einen Schlag alle Bettlaken, Kissenbezüge, Bademäntel und Handtücher und damit sage und schreibe 3000 Kilogramm – also drei Tonnen Wäsche – aus den drei SRH Gesundheitszentren Nordschwarzwald sozusagen "zum alten Eisen". Gesucht wurden neue Nutzungsmöglichkeiten für die Bettwäsche und Kull argumentiert: "Klar war von Beginn des Projektes, dass wir eine Möglichkeit finden müssen damit eine Weiternutzung der Wäsche möglich ist."

Durch eine SRH-Nachfrage beim Dobler-Second-Hand Laden "Hand in Hand e.V.", bei dem seit 2008 hilfsbereite Menschen aus Dobel und Umgebung Hilfe für bedürftige Menschen in sozialen Notlagen leisten, kam ein lohnenswerter Neukontakt zu Martin Schunn aus Feldrennach zustande. Der einst als kirchlicher Verwaltungsfachmann in Neuenbürg Tätige kennt die Nöte in Moldawien und sammelt Bekleidung, Schuhe, Lektüre und Spielsachen.

"Bettwäsche war noch nie dabei, aber welche Freude die Geschenke der RSRH-Kliniken in Moldawien ausgelöst haben, konnten wir dort selbst erleben." Sichtlich gerührt über diese großartige Spendenaktion erklärt Schunn, dass er auch weiterhin wichtige und dringend benötigte Materialien nach Moldawien fahren wird.

Wer also gerne Kleidung, Schuhe oder Sportsachen los werden möchte, kann diese bei "Hand in Hand" auf dem Dobel unter dem Kennwort "Moldawien" persönlich abgeben. Wer statt alter Bananenkisten zudem einen ausgedienten Koffer dazulegen kann, ist besonders willkommen. Denn "das erleichtert die Zollformalitäten erheblich, weil wir dann eher als Touristen aussehen", erklärt Schunn mit einem Augenzwinkern. Winkend steigt er in seinen PKW und fährt nach Hause, um die letzten Vorbereitungen für die lange Fahrt nach Moldawien zu treffen.