Zehn Goldkonfirmanden kamen am Sonntag zu ihrem besonderen Gottesdienst in die Stephanskirche nach Feldrennach. Foto: Jähne Foto: Schwarzwälder Bote

Religion: Goldene Konfirmation

Straubenhardt-Feldrennach. Schon ein berühmtes Lied hatte den Sommer von 1969 besungen. Es war das Jahr des Vietnamkriegs, der Friedensproteste und der Hippie-Ära. Für ein paar junge Menschen aus Feldrennach ging es jedoch in die Stephanskirche, um dort in die evangelische Kirchengemeinde aufgenommen zu werden. Fünfzig Jahre später sehen sie sich wieder: Exakt an gleicher Stelle zur goldenen Konfirmation, für die am Sonntag der Gottesdienst ein wenig anders gestaltet wurde.

Dabei war es nur ein kurzer Akt, der alle verbindet: Gegen Ende der Predigt bat Pfarrer Matthias Gerlach die insgesamt zehn "Goldkonfirmanden" an den Altar, um ihnen die Urkunde im Rahmen des Anlasses zu überreichen. Danach hieß es, beim gemeinsamen Mittagessen in Erinnerungen zu schwelgen. Leider konnte an dem Sonntag längst nicht jeder Goldkonfirmand nach Feldrennach kommen, bestätigte Fred Conzelmann, der ebenfalls im besagten Jahr 1969 zum ersten Mal vor den Altar treten durfte. "Manche sind nach Berlin oder Salzgitter verzogen und haben einen dementsprechend weiten Anfahrtsweg", so Conzelmann, der die Quote zehn aus 14 dennoch eine höchst Beachtliche fand. Andere erachteten es als schön, nach so langer Zeit mal wieder ein paar alte Bekannte zu treffen – selbst wenn der Umzug damals nach Bilfingen quasi gleich um die Ecke passiert wäre.

Gegen Narzissmus und Lieblosigkeit

In seiner Predigt sprach sich der Gemeindepfarrer gegen den Narzissmus und die Lieblosigkeit in der heutigen Gesellschaft aus. Vor allem die fortschreitende Digitalisierung wäre ein höchst nachdenklich stimmender Schritt weg vom Zwischenmenschlichen in die Vereinsamung. Gerlach sprach vom "Smarthome statt Smartphone", aber auch von der "technisch bestellbaren Unsterblichkeit", in der die Digitalisierung irgendwann den Menschen steuert und nicht mehr umgekehrt.