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Bürgermeister Helge Viehweg berichtet über die Vorhaben in Straubenhardt 2019

Im Januar ist Straubenhardts Bürgermeister Helge Viehweg in sein sechstes Jahr als Bürgermeister gestartet. Amtsmüde ist er deswegen noch lange nicht. Auch 2019 sollen unter seiner Leitung wieder einige Dinge umgesetzt werden.

Straubenhardt. Der Straubenhardter Bürgermeister Helge Viehweg hat auch in diesem Jahr gut zu tun in seiner Gemeinde. Auf der "Agenda 2019" stehen Lärmaktionspläne für alle Hauptverkehrsstraßen, die Verbesserung der Jugendarbeit, die Erarbeitung einer Quartierskonzeption, der Bau des zentralen Feuerwehrhauses nach nachhaltiger Cradle-to-Cradle-Bauweise, die Überplanung der Mostklinge, die Ortskernsanierung in Schwann und die Fortschreibung des Flächennutzungsplans. Außerdem stehen der Abschluss der Baumaßnahmen der Ortsdurchfahrt Conweiler-Schwann und der Ausbau von schnellem Internet an.

Viehweg sieht Straubenhardt für diese Aufgaben gut gewappnet: "Unsere sechs Ortsteile sind als Gemeinde sehr gut zusammengewachsen." Rund 11 000 Einwohner hat Straubenhardt insgesamt – Tendenz steigend. "Wir haben aktuell mehr Zuzug und Geburten als Weggang und Sterbefälle zu verzeichnen", erklärt Viehweg. Diese durchaus positive Entwicklung bringt aber wiederum Herausforderungen mit sich: "Unsere Kindergärten sind rappelvoll, wir müssen uns ganz bald kreative Gedanken machen", erzählt Straubenhardts Bürgermeister.

Mit etwa fünf bis sechs Millionen für Gewerbesteuer muss die Gemeinde jedoch gut haushalten. "Wir sind einigermaßen wirtschaftsstark, müssen aber schauen, dass wir über die Runden kommen", zeigt Viehweg auf. Und trotzdem sollen die Ortsteile nicht zu "Schlaforten" verkommen. Daher setzt Viehweg auf eine gute Infrastruktur mit Kindergärten, Schulen und Friedhöfen.

Gemeinsames Feuerwehrhaus

Ein Zeichen dafür, dass die Gemeinde gut zusammengewachsen ist, ist, dass sich die sechs Feuerwehren aus den einzelnen Stadtteilen fast einhellig darauf geeinigt haben, die Wehren in einem gemeinsamen Feuerwehrhaus zusammenzulegen. Hintergrund seien vor allem der Mangel an Ehrenamtlichen, wodurch die durchgängige Besetzung aller Standorte immer schwieriger geworden sei, sowie finanzielle Einsparmaßnahmen.

"Der Wunsch nach der Zentralisierung kam aus der Mitte der Feuerwehren. Wir haben die Feuerwehren selbst Ideen erarbeiten lassen und diese Maßnahme hat 90 Prozent Zustimmung gefunden", berichtet Viehweg. In diesem Jahr sollen die Bagger anrollen. Das neue Feuerwehrhaus, das nach Cradle-to-Cradle-Vorbild gebaut wird, entsteht zwischen Pfinzweiler und Feldrennach. Die spezielle Bautechnik soll dabei besonders ökologisch, nachhaltig und energieeffizient sein, die Baumaterialen wiederverwertbar. "Starke sieben Millionen Euro" soll das Gebäude kosten, mehr als vier Millionen gehen in den diesjährigen Haushalt ein. Die Fertigstellung wird für 2020 erwartet.

Zentrales Verwaltungszentrum

Auch die Verwaltungen, die sich bislang noch auf drei Rathäuser verteilen, sollen über kurz oder lang zusammengelegt werden. Einen Grundsatzbeschluss dazu hat der Straubenhardter Gemeinderat bereits gefasst. Nicht beantwortet sei jedoch die Frage nach dem wo und wann, verrät Viehweg: "Aus Sicht der Verwaltung ist das auch nicht die nächste anstehende Frage. Wir haben ein Feuerwehrhaus, das finanziert werden muss und wir müssen die Kindergartenproblematik lösen. Bei uns steht es nicht ganz oben auf der Liste."

Ortsdurchfahrt Conweiler-Schwann

Ein anderes Projekt, das noch nicht abgeschlossen ist, ist die Baustelle der Ortsdurchfahrt Conweiler-Schwann. "Die Witterungsverhältnisse haben die Arbeit erschwert und verzögert", erklärt Viehweg. Eigentlich sollten die Baumaßnahmen Ende 2018 abgeschlossen sein, Viehweg rechnet nach jetzigem Stand mit Februar oder März dieses Jahres. "Für das Wohngebiet sind es jetzt gerade sicher nicht die schönsten Tage. Man muss aber sehen, dass seit Jahren der Kreisel gefordert wurde und die Straße saniert werden muss. Jetzt haben wir mit dem Land den Kompromiss geschlossen, das zusammen zu machen", so der Bürgermeister. Bei den Maßnahmen wurden gleich die Kanalisation erneuert und Breitbandkabel verlegt.

Schnelles Internet

Viehweg bemängelt bei diesem Thema die Abstimmung zwischen Bund, Land und Kommune: "Breitband ist Sache des Bundes. Ich finde es ein Unding, das der Kommune aufzudrücken." Nichtsdestotrotz ist das Backbone-Netz in der Ausschreibung und soll in diesem Jahr in die Umsetzungsphase gehen. "Der eine oder andere Ortsteil Straubenhardts hat da gute Chancen, schnell versorgt zu werden", macht der Bürgermeister Hoffnung.

Überplanung Mostklinge

Die Fläche der Mostklinge soll wieder verantwortungsvoll genutzt, die Menschen vor Ort gut versorgt werden. Die Planung dafür soll 2019 in konkreten Schritten umgesetzt werden.

Ortskernsanierung Schwann

Die vom Land geförderte Ortskernsanierung in Schwann geht weiter. Die Bürger, die in diesem Bereich wohnen, dürfen Förderanträge stellen.

Lärmaktionsplanung

Zunehmender Verkehr belastet die Bürger. Daher soll auf allen Hauptverkehrsstraßen geprüft werden, inwiefern Verbesserungen möglich sind. Die Bürger sollen bei diesem Prozess mit eingebunden werden.

Jugendarbeit

Da die Jugendlichen im Ort über mangelnde Angebote klagen, will der Gemeinderat sich mit dem Jugendgemeinderat zusammensetzen und Ideen entwickeln. Daraus sollen dann konkrete Projekte entstehen, die auch umgesetzt werden können.

Energie

Die Stadt will sich in diesem Jahr außerdem mit Fragen zur Energie befassen, den Energieverbrauch allgemein senken und sich für die Zukunft gut aufstellen. Den Startschuss für das Mammut-Projekt bildet eine sogenannte Quartierskonzeption, das Energiesparpotenziale im Ort offenlegt.

Die vielen Aufgaben scheinen Viehweg besonders zu motivieren: "Ich komme jeden Tag sehr gerne hier her. In zwei Jahren werden die Bürger entscheiden, was sie wollen und ob sie meine Nase noch sehen können." Der amtierende Bürgermeister möchte jedenfalls gerne weitermachen. Weitermachen will er auch im Kreistag. Dort möchte Viehweg sich auch über 2019 hinaus aktiv einbringen.