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Corona: 20 Kinder und vier Betreuerinnen in Quarantäne / Restliches "Grabbennescht" bleibt aber geöffnet

Straubenhardt-Langenalb. Corona-Fall im "Grabbennescht": Nachdem eine Erzieherin positiv getestet wurde, schloss die Gemeinde Straubenhardt am gestrigen Freitag eine der vier Gruppen des Langenalber Kindergartens. Die Erzieherin, drei ihrer Kolleginnen sowie 20 Kinder befinden sich nun in Quarantäne. Die anderen vier Gruppen des "Grabbenneschtes" – darunter auch die flexible Nachmittagsbetreuung – bleiben dagegen weiterhin geöffnet.

Bereits am vergangenen Sonntag traten bei der Erzieherin Symptome auf, die auf eine Corona-Erkrankung hindeuteten. Sie blieb laut Pressemitteilung der Gemeinde Straubenhardt daraufhin die ganze Woche über zu Hause. "Es wurde dann ein Test durchgeführt und am Donnerstag wurde das positive Ergebnis mitgeteilt. Daraufhin haben wir sofort ohne Verzögerung alles Weitere in die Wege geleitet", sagt Rouven Rudisile, Leiter für den Bereich Kinder, Jugend und Familie bei der Gemeindeverwaltung, im Gespräch mit dem Schwarzwälder Boten. Vier Tage lang blieb die betroffene Gruppe trotz des noch ausstehenden Testergebnisses jedoch geöffnet.

Keine Tests bei Kindern

Eine komplette Schließung des Kindergartens sei laut Rudisile auch jetzt nicht notwendig: "Weil das Hygienekonzept stringent durchgeführt worden ist, wurde lediglich die betroffene Gruppe geschlossen."

Ebenso sei es nicht vorgesehen, bei den 20 Kinder, die sich in Quarantäne befinden, nun Corona-Tests durchzuführen. "Nur bei Symptomen", erklärt Rudisile. Auch die Familien der 20 Kinder müssten sich nicht in Quarantäne begeben, sondern "nur konkret die Kinder und Betreuungskräfte aus der Gruppe, da diese direkten Kontakt zu der infizierten Person hatten", so Rudisile. Unklar ist, wann die betroffene Gruppe wieder geöffnet werden kann. Der Abteilungsleiter erklärt: "Wir warten zur Zeit die konkrete Aussage vom zuständigen Gesundheitsamt ab." Das sei nun dabei, sich mit den Betroffenen in Verbindung zu setzen.

Erster großer Fall

Das "Grabbennescht" ist der erste große Corona-Fall in Straubenhardt – und der erste große in einem Kindergarten im Enzkreis. Jürgen Hörstmann, Pressesprecher des Enzkreis-Landratsamtes, bestätigt gegenüber unserer Zeitung: "Mit Kindergärten haben wir da nicht so viel zu tun wie mit Schulen."

  Sechs Menschen gestorben

Wie das Gesundheitsamt mitteilt, sind im Lauf der Woche in Pforzheim und im Enzkreis sechs Menschen an oder mit Covid-19 gestorben. Dies waren zwei Frauen, beide älter als 80 Jahre, die in Pforzheim lebten, sowie eine weitere in einer Enzkreis-Gemeinde. Außerdem starben in dieser Woche eine Frau und ein Mann, die um die 90 Jahre alt waren, sowie eine Frau Anfang 50, alle ebenfalls aus dem Enzkreis.

  25 Tote in vier Wochen

Damit erhöht sich die Zahl der Todesfälle im Enzkreis auf 43 und in Pforzheim auf 21. Insgesamt sind damit im Bezirk des Gesundheitsamtes seit dem Ausbruch der Pandemie 64 Menschen im Zusammenhang mit Corona verstorben, davon allein 25 in den vergangenen vier Wochen.

  Weitere Fälle an Schulen

Zudem vermeldet die Stadt Pforzheim weitere Corona-Infektionen an Schulen: An der Konrad-Adenauer-Realschule ist ein Schüler positiv auf das Corona-Virus getestet worden. An der Nordstadtschule gibt es vier Schüler und vier Lehrkräfte mit positiven Testergebnis und am Hebelgymnasium sind zwei Schüler betroffen. Außerdem ist an der Osterfeld-Grundschule eine Lehrkraft positiv auf das Corona-Virus getestet worden. Die betroffenen Personen befinden sich in Quarantäne. Die Kontaktpersonen wurden vom Gesundheitsamt verständigt. In Abstimmung mit dem Gesundheitsamt wird der Schulbetrieb fortgesetzt. Weiterer Hygienemaßnahmen bedürfe es im Moment nicht. Für Kontaktpersonen von Kontaktpersonen bestehe kein Handlungsbedarf.