Helge Viehweg ist Jurist und Rechtsanwalt und lebt in Pforzheim. Foto: SB

Bürgermeisterstelle wird am 1. Februar ausgeschrieben. Entscheidung Anfang April zu erwarten.

Straubenhardt - Straubenhardt ist eine attraktive Gemeinde – offensichtlich auch für potenzielle Bürgermeister. Diese Stelle ist noch nicht einmal offiziell ausgeschrieben, da haben bereits zwei Kandidaten ihr Interesse an dem Posten bekundet.

Der eine ist der Bauamtsleiter der Gemeinde Remchingen, Udo Schneider. Der andere heißt Helge Viehweg, lebt in Pforzheim und ist Rechtsanwalt. Beide wollen sich am 7. April in Straubenhardt zur Wahl stellen. Denn Amtsinhaber Willi Rutschmann hört nach 22 Jahren als Ortsoberhaupt im Alter von 65 Jahren vorzeitig auf.

Als Erster gab Udo Schneider offiziell bekannt, dass er sich als Bürgermeister in Straubenhardt bewerben will, nachdem er über seine Kandidatur befragt worden war. "Fast alles, was in der Verwaltung einer Kommune anfällt, betrifft auch das Bauamt", so Schneider. Dies habe er in der engen Zusammenarbeit der Amtsleiter mit dem Remchinger Bürgermeister Luca Wilhelm Prayon schätzen gelernt. "Teamarbeit macht Sinn, ich bin kein Einzelkämpfer und möchte meine Arbeit zukunftsorientiert ausführen", sagt Schneider. Seine zehnjährige Erfahrung an leitender Stelle in der freien Wirtschaft und vier Jahre als Amtsleiter in Remchingen bilden für ihn eine solide Grundlage für die Leitung der ähnlich großen Gemeinde Straubenhardt.

In fast alle Projekte der Gemeinde Remchingen sei er als Bauamtsleiter eingebunden gewesen. Bei der Umorganisation der Kinderbetreuung mussten bauliche Veränderungen vorgenommen sowie Spielplätze angelegt und gepflegt werden. Im Tiefbau sind die Kanal-, Wasser- und das Straßenbauwesen sowie die Erschließung von Bau- und Gewerbegebieten sein Arbeitsgebiet. Im Hochbau beschäftigen ihn der Bau von gemeindlichen Projekten und die Unterhaltung der öffentlichen sowie gemeindlichen Gebäude. Mit Umweltthemen wie dem Gewässerschutz sei er genauso vertraut, wie mit erneuerbaren Energien.

Als dreifacher Familienvater stellt er Bildung und soziale Projekte gemeinsam mit dem ehrenamtlichen Engagement in Vereinen in den Vordergrund, um damit eine familienfreundliche Kommune gestalten zu können. "Der sorgsame Umgang mit der Umwelt muss in Einklang gebracht werden mit der notwendigen Infrastruktur für Handel und Gewerbe", so der Bürgermeister-Kandidat.

Seit über drei Jahren ist Schneider fast täglich in Straubenhardt, wenn seine Söhne Finn und Lasse beim Kunstturnverein Straubenhardt turnen und der älteste Sohn Robin beim DFB-Stützpunkt Pfinzweiler Fußball spielt.

Helge Viehweg gab nahezu zeitgleich bekannt, dass er als Bürgermeister kandidieren wolle. "Die Entscheidung für Straubenhardt ist bei mir schon gefallen, bevor Willi Rutschmann seinen vorzeitigen Rücktritt bekanntgegeben hat", so der Rechtsanwalt. Er habe ursprünglich jedoch geplant, sich 2015 zur Wahl zu stellen. Deshalb habe er bereits bei zwei Gemeinderatssitzungen in Straubenhardt unter den Zuhörern gesessen. Bei der zweiten davon habe Rutschmann völlig überraschend seinen Rücktritt bekanntgegeben.

"Ich war schon immer vielseitig politisch interessiert", erklärt Viehweg, warum er sich für den Bürgermeisterposten interessiert. Er ist zwar Mitglied der SPD, betont jedoch, dass er als unabhängiger Kandidat antritt. "Straubenhardt hat viel Entwicklungspotenzial", so Viehweg. Die Gemeinde habe zwar schon viel erreicht, es sei aber auch noch viel möglich.

"Ich möchte das Erreichte bewahren und mit neuen Ideen Straubenhardt erfolgreich in die Zukunft führen." Generationengerechtigkeit, Nahverkehr, Internet, Bildung und Wirtschaft sind Themen, die ihm wichtig sind. "Als Jurist und Rechtsanwalt kann ich Entscheidungen treffen und führen. Dies werde ich bürgernah und ehrlich tun", erklärt er. Bei seinem Studium hat er sich auch mit dem Verwaltungsrecht beschäftigt. Derzeit lebt Viehweg gemeinsam mit seinem Lebensgefährten in Pforzheim. "Im Falle meiner Wahl werden wir gerne nach Straubenhardt ziehen und unseren Lebensmittelpunkt dorthin verlegen."

Die öffentliche Stellenausschreibung für das Bürgermeisteramt erscheint am 1. Februar im Staatsanzeiger.