Ernst-Otto Brauns organsiert mit dem Schwarzwaldverein die Sonnwendfeier. Der Kreis in der Mitte zeigt die Feuerstelle des vergangenen Jahres. Foto: Mutschler Foto: Schwarzwälder Bote

Tradition: Viele Helfer des Schwarzwaldvereins Straubenhardt bereiten die beliebte Sonnwendfeier an der Schwanner Warte vor

Die Sonnwendfeier an der Schwanner Warte in Straubenhardt hat eine lange Tradition. Auch in diesem Jahr veranstaltet der Schwarzwaldverein wieder das beliebte Fest, bei dem bei gutem Wetter wieder mehrere Tausend Besucher erwartet werden.

Straubenhardt-Schwann. Zum fünften Mal organisiert Ernst-Otto Brauns vom Schwarzwaldverein Straubenhardt die beliebte Sonnwendfeier. "Ich habe mich der Sache angenommen. Ich bin der Meinung, dass diese Traditionsveranstaltung erhalten werden soll", sagt er. Vor einiger Zeit habe das Fest auf der Kippe gestanden. Also ist er eingesprungen. "Es braucht jemand, der es in die Hand nimmt." Mittlerweile gibt es ein "Sonnwendteam", dem fünf Leute angehören.

Doch die reichen natürlich nicht aus. Auf rund 30 bis 40 Vereinsmitglieder – vom Aufbau bis zum Abbau – schätzt Brauns die Helferzahl allein vom Schwarzwaldverein. Außerdem können die Verantwortlichen auf die Mithilfe von ortsansässigen Firmen bauen. Die ist auch nötig, allein schon, wenn es darum geht, das benötigte Holz für das riesige "Sonnwendfeuer" auf die Wiese vor dem Aussichtsturm an der Schwanner Warte zu schaffen. Mit Lader und Schwenkarm wird das Holz am Samstag aus dem Wald geholt und zum Festplatz transportiert. 40 Kubikmeter passen auf eine Fuhre, drei sind nötig, um das abgelagerte Baumwipfelholz für das Feuer heranzuschaffen.

Dass das Holz erst am Samstag herbeigeschafft wird, hat zwei Gründe. Erstens spart sich der Verein so eine nötige Nachtwache von Freitag auf Samstag. Zweitens könne so verhindert werden, dass möglicherweise Tiere wie Igel sich in dem Holz einnisten.

Auch sonst ist das Thema Sicherheit bei Brauns hoch im Kurs. Bevor das Feuer am Samstagabend entzündet wird, vergewissert er sich eigenhändig davon, dass kein Kind eine Höhle in das Holz gebaut hat und sich drin versteckt.

Das Fest selbst beginnt um 16 Uhr mit Kaffee und Kuchen sowie Bewirtung durch weitere Vereine. So bietet der Schulförderverein Flammkuchen und antialkoholische Getränke, die Narrenzunft Geschnetzeltes sowie Pommes und die Pfadfinder Bratwürste und Schnitzel, ein Weingut bietet Wildschweinchili. Neben Kaffee und Kuchen betreibt der Schwarzwaldverein den Pilsstand. Außerdem gibt es in diesem Jahr zum ersten Mal ein regionaltypisches Vesper mit Schwarzwälder Schinken und weiteren Spezialitäten, Schmalzbrot – und einem "Schnäpsle zum Runterspülen". Ebenfalls zum ersten Mal dabei ist ein Eisstand. Auch Musik mit einem DJ gibt es zum ersten Mal unter der Regie des Vereins. "Aber keine Volksmusik", betont der Organisator.

Das ist Teil der Veränderungen, die Brauns mit seinem Team langsam in den nächsten Jahren umsetzen möchte. "Wir wollen ein Familienfest daraus machen", sagt er. Eventuell soll das Fest künftig auch schon früher starten. Im nächsten Jahr sollen Musikvereine für Unterhaltung sorgen und Brauns kann sich auch vorstellen, noch weitere Vereine anzusprechen, die bei dem Fest mitwirken.

Einen ganz wichtigen Part spielt natürlich auch die Freiwillige Feuerwehr. Die sorgt für die nötige Sicherheit. Das beginnt schon, wenn sich die rund 30 bis 50 Kinder und Jugendlichen am Waldrand zum Fackelzug aufstellen und nach kurzem Marsch gemeinsam ihre Fackeln in den Holzstoß werfen und so das Feuer entzünden.

Das sei früher, so erinnert sich Brauns, anders abgelaufen. Da wurde eine brennende Hexenpuppe über eine Seilbahn vom Turm ins Feuer gelassen und entzündete so das Feuer unter großem Hallo. Das gehe aber heute natürlich so nicht mehr.

Nachtwache ist wichtig

Offizielles Ende des Festes ist gegen 24 Uhr. Dann rückt auch die Feuerwehr ab. Nicht aber viele Besucher, die oft "bis fünf oder halb sechs" rund um das Feuer sitzen bleiben. Und Brauns geht auch nicht.

Gemeinsam mit zwei Vereinskameraden übernimmt er in diesem Jahr wieder die Nachtwache und kümmert sich unter anderem darum, dass übermütige, oder zu sehr alkoholisierte Besucher, nicht die Festtische und -bänke als unerwünschtes Brennmaterial verwenden.

Natürlich bewacht er aber auch das Feuer, das erst am Sonntagabend gelöscht wird und bis dahin möglichst weit herunterbrennt, sodass außer Asche nicht viel übrig bleibt. Größere Holzstücke werden im Übrigen gelagert und bei späteren Veranstaltungen wiederverwendet. Brauns hofft natürlich auf gutes Wetter für die Freiluft-Veranstaltung. Denn dann steige die Besucherzahl deutlich an. Er schätzt, dass bei gutem Wetter bis zu 1500 Besucher kommen. Das offizielle Programmheft des Schwarzwaldvereins spricht gar von mehreren Tausend Besuchern, die sich das traditionelle Fest nicht entgehen lassen wollen.