Polizist Peter Eitel gibt dem Seniorennachmittag 60plus Ratschläge zur Prävention von Betrügereien. Foto: Bott Foto: Schwarzwälder Bote

Seniorennachmittag: Generation 60plus in Schwann hat sich informiert / Polizist Peter Eitel klärt auf

Straubenhardt. Jeder kennt den Begriff "Enkeltrick" und trotzdem werden immer wieder Menschen mit allerlei Betrugsmaschen um ihre Ersparnisse und Wertsachen gebracht. Der Seniorennachmittag Generation 60plus der Kirchengemeinde Schwann hat sich des Themas angenommen und Peter Eitel von der Abteilung für Prävention bei der Polizei in Pforzheim eingeladen.

Mit anschaulichen Beispielen hat Eitel die Thematik dargelegt. Doch vor dem Vortrag ging er mal kurz durch die Reihen der 35 Kaffeegäste zum "Sammeln". Einige unbeobachtete Sammelstücke, Handtaschen und Aktentaschen hat er dann auf die Fensterbank gestellt, um nachzuweisen, wie leicht es ist, Dinge zu entwenden.

Vergesslichkeit und falsches Vertrauen spielen eine Rolle

Vor allem im Supermarkt, im Baumarkt, im Café oder an sonstigen öffentlichen Plätzen ist es oft zu leicht, an fremdes Eigentum zu gelangen. Noch dazu, wenn die Betrüger zu mehreren agieren, einer lenkt das Opfer ab, der andere bedient sich mit dem Diebesgut.

Wie nun funktioniert er, der berühmte Enkeltrick? Immer spielen menschliche Schwächen wie Vergesslichkeit, Scham und falsches Vertrauen eine Rolle. Der Trickbetrüger erreicht durch geschickte Fragestellungen das Zutrauen des Opfers. Abenteuerliche und immer neue Fallkonstruktionen sollen eine Notlage darstellen, für die der Angerufene die einzige Rettung sein soll. Und, man soll mit niemandem darüber sprechen. Und die Zeit drängt immer. Ist das Opfer erst einmal bereit, darauf einzugehen, werden die Fäden der Vertraulichkeit immer feiner gesponnen, die schließlich zur Übergabe der Beute führen.

Deshalb soll ein unbekannter Anrufer immer abgewiesen werden. Auch für eine angebliche Sicherheitslücke am Computer ruft niemals ein Software-Unternehmen ohne eigenes Zutun an. Sobald als möglich einfach auflegen ist die sicherste Methode um damit umzugehen.

Auch an der Haustür ist Vorsicht geboten. Der vermeintliche Notfall – bitte um ein Glas Wasser, schnell mal eine Notiz für den Nachbarn schreiben – haben Sie Stift und Papier?

"Bitte lassen sie sich auf solche Dinge nicht ein und lassen sie niemand ins Haus, den Sie nicht kennen", so der eindringliche Rat von Eitel.

Oder gar ein falscher Polizeibeamter? Eitel gibt den Ratschlag, in diesem Fall bei der örtlichen Polizei, zum Beispiel im Revier Neuenbürg, Telefonnummer 07082/7 91 20, anzurufen und nachzufragen, ob es sein kann, dass Polizeibeamte vor der Tür stehen. Wenn es natürlich zwei Beamte seien und auch das Einsatzfahrzeug sichtbar sei, dann könne man doch auch sicher sein, dass die Beamten echt seien.

Bei allen diesen Nachrichten war es Eitel dann doch wichtig, zu betonen, dass die Menschen in Baden Württemberg, im Enzkreis und auch in der Stadt Pforzheim in einem sehr sicheren Gebiet leben und die Statistik eine sehr geringe Kriminalitätsrate aufweist. Er bittet aber auch darum, Trickbetrügereien, sollten sie doch einmal vorgekommen sein, immer auch zur Anzeige zu bringen und sich nicht dafür zu schämen, dass man einmal hereingefallen ist. Dass es doch selten geschieht, dafür seien solche Aufklärungsveranstaltungen schließlich gut, für die sich der Seniorennachmittag bei Eitel bedankt.