Nichts wars: Die geplanten Baustellen am Imbrand und Kammermartinsdobel müssen fürs Erste verschoben werden. Das Interesse der Baufirmen hielt sich – gelinde gesagt – in Grenzen.
Lauterbach - Für die Arbeiten vom Eichbusch bis zum Imbrand hatten zwar sieben Firmen Unterlagen abgeholt. Letztlich sei aber nur ein Angebot eingegangen, berichtete Bürgermeister Norbert Swoboda jetzt im Gemeinderat.
Kosten über 30 Prozent höher
Zudem sei dieses Angebot mit 1,33 Millionen Euro deutlich über der jüngsten Kostenschätzung von 1,02 Millionen Euro gelegen. Die Gemeinde hätte somit 318 000 Euro nachfinanzieren müssen.
Noch düsterer sah die Lage beim Kammermartinsdobel aus: Dort ging nicht ein einziges Angebot ein.
Daher blieb dem Gemeinderat nichts anderes übrig, als die Ausschreibung für die Straßen Wiesenwegle/Eichbusch/Benatweg und Imbrand aufgrund der hohen Kostenüberschreitung aufzuheben. Beide Maßnahmen sollen in sechs bis acht Wochen erneut ausgeschrieben werden – in der Hoffnung auf bessere Angebote der Baufirmen.
Fertigstellung erst bis Ende 2023
Wenn es schlecht laufe, seien die nächsten Angebote noch teurer als das vorliegende, warnte Johannes Geprägs. Da stecke man nie drin, meinte Swoboda dazu.
Zudem soll in der Ausschreibung enthalten sein, dass die Maßnahmen erst bis Ende 2023 fertiggestellt sein sollen. Daher gibt es Verzögerungen bei beiden Maßnahmen. Eventuell, so Swoboda, könne der obere Teil des Imbrands schneller fertiggestellt werden, weil dieser aufgrund der flacheren Topografie einfacher zu bewerkstelligen sei.
Das beauftragte Ingenieurbüro Gfrörer hat bei den Baufirmen nachgehakt, warum das Interesse so mau sei. Vor allem, so die Antwort, liege das an vollen Auftragsbüchern. Deshalb könnten die Maßnahmen in Lauterbach nicht umgesetzt werden.
Bitumen deutlich teurer geworden
Zudem bereitet die unsichere Lage mit Ukraine-Krieg, schwierig zu besorgenden Rohstoffen und immer noch die Corona-Krise Schwierigkeiten. So ist beispielsweise der Preis für Bitumen stark gestiegen. Eine Rolle spielen könnte auch die meist problematische topografische Lage von Lauterbach mit vielen "Buckeln".
Erich Fehrenbacher fragte nach, was passiere, wenn es aufgrund der Verzögerung mit dem Zuschuss nicht klappe. Dann müsse dieser nochmals beantragt werden, sagte Swoboda.
Johannes Geprägs wollte wissen, ob sich dann in diesem Jahr bei beiden Baustellen nichts tue. Möglicherweise, so Swoboda, könnten einzelne Abschnitte angepackt werden – sofern die Baufirmen Luft hätten.