Klausi Klücklich macht die kleinen und großen Besucher der Lichter-Nacht tatsächlich glücklich – mit seiner Seifenblasen-Show. Foto: Maria Hopp

Die fröhlichen Horber machen die Kernstadt zum Schmodo ohne Masken! Die Lange Nacht der Lichter war ein Fest, wie es in Horb lange nicht mehr Feste gegeben hat!

Horb - Am Freitag Morgen verkündeten wir in unserer Zeitung per Schlagzeile, dass die Quote der vollständig Geimpften in Deutschland bei 80 Prozent liegt. Heißt: Das Ende der Corona-Maßnahmen liegt in Sichtweite. Gefühlt war die "Lange Nacht der Lichter", die um 18.30 Uhr in der herrlich illuminierten Liebfrauenkirche startete, die Feier zum Horber "Freiheits-Tag".

Pickepackevoller Marktplatz: so viele wie bei der Fasnet

Los ging es auf dem pickepackevollen Marktplatz – mindestens so viele Menschen wie bei der Fasnet. Horbs Oberbürgermeister Peter Rosenberger stellt sich auf die Bank vor der Marktterrasse und sagt: "Endlich wieder ein Fest in der Stadt – wir können uns eine halbe Nacht in Horb vergnügen. Die Kulturnacht ist wichtig für die Künstler, die endlich wieder ihre Pforten öffnen können. Ein guter Impuls für die Künstler zu zeigen, was uns in den letzten anderthalb Jahren gefehlt hat!"

Und hier auf dem Marktplatz machen Doro Jakubowki und Pina Bucci den Auftakt: Zu der Melodie von "Der Mond ist aufgegangen" bringen die beiden Künstlerinnen kleine LED-Kerzen ins Publikum und die Augen zum leuchten. Der Tanz und die Performance fesselt die Menge – denn selbst als die Musik pausiert vor dem großen Finale, ist es mucksmäuschenstill auf dem Marktplatz. Dann kommen Pina und Doro in ihren weißen Engelskleidern aus den Torbögen des Standesamtes, schwingen die Flügel durch die Luft. Und als dann die Lichter die Flügel erleuchten, ist nur ein lautes "Booh" von den Kindern zu hören. Und dann ein donnernder Applaus!

Und während sich die Kunstbegeisterten im Rathaus-Eingang zur Vernissage anstellen, die anderen im Bücherflohmarkt stöbern und sich die Schautafeln der Ortsteil-Eingemeindungs-Austellung "18 + 1 = Horb" anschauen, legt "No Constant Sorrow" mit dem ersten Song los.

Und endlich kann man Eva Michielins Galerie "lavie & belle" im ehemaligen Möbel Raible anschauen. Schon jetzt beeindrucken die großformatigen Werke auf den liebevoll von Bruno Raible sanierten Altbauwänden. Michielin: "Jetzt fehlt noch der Tisch für 30 Personen und im Eingang die Küche – dann können hier auch Veranstaltungen stattfinden."

Auf dem Unteren Marktplatz geht es eher handfest zu: Blowfelds Blasmusik, Lucio Pianos Pizza oder die Rote vom Thomma? Und als "Tripple S" ihre Lichtershow startet, staunen Kinder und Erwachsenen auch hier nicht schlecht. Und auch die Hirschgasse ist aufgeblüht: Klausi Klücklichs illuminierte Seifenblasen vor dem Steinhaus zieht die Kleinen an, die Großen bewundern vor Angies Kneiple zunächst den Outh-Spieler Zaidoon Treeko, ehe Yayha mit seiner Band "Salman Soul" alle zum Tanzen auflockert. Seine Mutter Rawa Seed hat ihre Galerie geöffnet und sagt: "Es ist toll, bei so vielen Besuchern im Blickfeld zu stehen!" Klar, auch bei der Schmodo-Pflichtstation Dörr ist es draußen gut gefüllt – genau wie in den Geschäften die Neckarstraße runter. Und die ersten Männer sitzen wieder auf der Treppe von "Mode & Style".

Die Mädels und Jungs von "Potluck" fetzen auf der Wilhelmsplatz-Bühne – und wer es ruhiger mag, entspannt sich kurz vor dem Horber Lädle. Und wer das Glück hat, am neuen Biergarten vom Gleis Süd einen Sitzplatz zu bekommen, spürt nicht nur die warme Stimme von Alexander Vees, sondern auch die Heizstrahler unter den Schirmen.

OB begeistert: "Toll, wie viele Menschen in der Stadt unterwegs sind"

Dichtgedrängt stehen die Fans dann an der Inselspitze, bewundern die Feuershow von "Tripple S".

Als die letzten Fackeln geschwungen sind, sagt OB Peter Rosenberger: "Toll, wie viele Menschen in der Stadt unterwegs sind. Die Leute wollen wieder raus und genießen. Wir haben alles richtig gemacht!"

Letzte Frage noch: Was ist mit der halben Nacht? Fakt ist: Die Polizei fordert gegen 22.15 Uhr Potluck auf, die Musik abzudrehen. Doch gegen 22.40 Uhr ist es in der Hirschgasse und beim Dörr immer noch voll.