Bereits im März gab es Beräumungsarbeiten an den Felsen bei Wittichen und Kaltbrunn. Foto: Wegner

Felssicherung, Rutschsanierung, Radwege – all das beschäftigte den Rottweiler Kreisausschuss für Umwelt und Technik am Montag.

Kreis Rottweil - Erster Punkt waren Mehrkosten bei der Deckensanierung zwischen Bochinger Kreisverkehr und der K 5500, einer Strecke, die laut Finanzdezernent Gerald Kramer immer wieder von Lastwagen mit Stuttgart-21-Material frequentiert wird. Dort hatten sich nach dem Abfräsen der Asphaltdecke an mehreren Stellen größere Schäden gezeigt als in der Ausschreibung angenommen.

Mehr Schäden als gedacht

Die schadhafte Fläche erhöhte sich von 850 auf 4000 Quadratmeter. Dadurch entstanden Mehrkosten in Höhe von 270 000 Euro zusätzlich zu den im Haushalt bereits zur Verfügung gestellten 800 000 Euro.

Die Verwaltung schlug vor, zur Deckung Mittel zu verwenden, die ursprünglich für die Deckensanierung der K 5501 zwischen Trichtingen und Harthausen geplant waren. Diese Maßnahme verzögere sich aufgrund des Personalengpasses im Straßenbauamt, so die Verwaltung. Der Kreisausschuss stimmte zu.

Umfangreiche Maßnahmen nötig

Außerplanmäßige Mittel müssen für die Felssicherungsarbeiten an der K 5524 Wittichen und der K 5562 Kaltbrunn bereitgestellt werden. Um eine Sperrung der beiden Kreisstraßen zu verhindern, hatte man Ende Mai bereits Sofortmaßnahmen vornehmen müssen.

Zwischenzeitlich habe die Begutachtung aus dem Seil stattgefunden mit dem Ergebnis, dass weitere umfangreiche Maßnahmen erforderlich sind. Wegen der Sprengkraft durch den Wurzelwuchs müssten zunächst Forstarbeiten zur Beseitigung des Bewuchses erfolgen. Danach seien Steinschlagschutzzäune unumgänglich, so die Verwaltung.

Forstarbeiten im Winter

Die Forstarbeiten sind für kommenden Winter vorgesehen. Parallel will man die Ausschreibung für die Steinschlagschutzzäune vorbereiten, um im Frühjahr mit der Umsetzung beginnen zu können.

Die Gesamtkosten werden auf 1,1 Millionen Euro geschätzt. 250 000 Euro müssten bereits im Haushalt 2022 außerplanmäßig zur Verfügung gestellt werden, die restlichen Mittel werden im Plan für 2023 vermerkt. In der Pflicht werde wohl vor allem der Straßenbaulastträger, also der Landkreis sein, meinte Kramer auf Nachfrage von Franz Moser (CDU).

Als Nächstes wurden die Bauleistungen für die Vernetzung im Zuge der Rutschsanierung an der K 5563 zwischen Bösingen und Epfendorf vergeben. Die Tief- und Straßenbauarbeiten sind laut Verwaltung so gut wie abgeschlossen. Auch die hangseitige Böschung wurde abgegraben, um die Straße von der Kante abrücken zu können.

Hohes Steinschlagrisiko

Weil der Fels in diesem Bereich sehr klüftig sei, müsse man von einem hohen Steinschlagrisiko ausgehen, so die Verwaltung. Das mache Netze erforderlich. Bis diese angebracht sind, ist die Straße halbseitig befahrbar.

Die Arbeiten sollen nun für rund 230 000 Euro von der Firma Sachtleben aus Wolfach vorgenommen werden. Damit liege man im Kostenrahmen, meinte Finanzdezernent Kramer auf Nachfrage von Franz Moser.

Epfendorfs Bürgermeister Mark Prielipp äußerte Freude darüber, dass die Strecke früher als geplant wieder geöffnet wurde, bat aber darum, ihn nächstes Mal im Vorfeld darüber in Kenntnis zu setzen.

2,50 Meter reichen

Als letzten Punkt griff Gerald Kramer das Thema "Breite von Radwegen" auf. In Bezug auf die Strecke Schörzingen – Wilflingen hatte man ursprünglich eine Breite von 2,50 Metern geplant. Das Regierungspräsidium hatte hingegen von drei Metern Breite gesprochen. Das habe man nun nochmals überprüft und die klare Aussage, dass es auch bei 2,50 Metern Breite eine Förderung gebe, wenn die Strecke nicht im überörtlichen Radwegenetz geführt werde, so Kramer. Das sei nicht der Fall, also seien 2,50 Meter ausreichend.