Fast auf der gesamten Strecke der Verbindungsstraße zwischen Weiler und Hardt weichen Autofahrer immer wieder ins Bankett aus. 55 000 Euro will die Gemeinde 2022 in die Sanierung der Straße investieren. Foto: Ziechaus

Mehr als 500 000 Euro werden 2022 in Weiler investiert, wie Bürgermeister Fritz Link im Ortschaftsrat erläuterte. Unter anderem werden Baumbestattungen ermöglicht und eine Bushaltestelle barrierefrei ausgebaut.

Königsfeld-Weiler - Ortsvorsteher Heinz Kammerer erinnerte an die Investitionen dieses Jahres, die etwa einen Mannschaftstransportwagen für Feuerwehr oder ein Geländer am Wasserreservoir umfassen. Auch war die Verpachtung des Hallendaches für Fotovoltaik ein Thema – die Montage hat begonnen. Der Jugendförderverein spendete darüber hinaus eine Kleinkinderschaukel.

Mehr Kosten für die Landwirte

In Bezug auf die Haushaltsrede des Bürgermeisters kritisierte Martin Burgbacher, dass Landwirte von den Erhöhungen der Wassergebühren betroffen seien, ebenso vom gestiegenen Hebesatz und der CO-Abgabe. Darüber sei man sich bewusst, so Link. Man habe sich seit vielen Jahren zurückgehalten, Bürger von Erhöhungen verschont. Aber bei der Gemeinde werde auch alles teurer und es brächen Einnahmen weg. "Wir stehen mit dem Rücken zur Wand." Es sei ratsam, nicht noch mehr Schulden zu machen.

Das Geld werde von Grundbesitzern geholt, so Burgbacher, der in anderen Bereichen "Wahnsinns-Kostenexplosionen" bemängelte. Der Haushalt müsse ausgeglichen sein und gewisse Dinge umgesetzt werden, argumentierte Link. Es treffe fast jede Branche hart, so Kammerer, der vom "Luxus" der dezentralen Infrastruktur Königsfelds sprach. Die koste Geld. Vielleicht könne man irgendwann die ein oder andere Einrichtung nicht mehr halten.

224 000 Euro gehen an den Kindergarten

2022 gehen etwa 224 000 Euro als Zuschuss an den Kindergarten, der in einem Raum ein Schallschutzsegel erhält. Knapp 40 000 Euro sind für ein Kanalsanierungskonzept vorgesehen. Die Reparaturen sind laut Link nötig, damit kein Abwasser austritt und den Boden verseucht.

Etwa 55 000 Euro kostet die Sanierung der Verbindungsstraße nach Hardt, dazu kommt die von Eltern gewünschte Randsteinabsenkung in der Stettener Straße. 45 100 Euro beträgt der Zuschussbedarf der Gemeindehalle, für die eine Ersatzbeschaffung von Tischen geplant ist. 17 600 Euro kostet die Sanierung des Verbindungsweges Stettener Straße – Mühlweg.

Barrierefreier Ausbau der Bushaltestellen

Etwa 800 000 Euro kostet der barrierefreie Ausbau der Bushaltestelle im Kernort und jeweils einer Haltestelle pro Teilort. Weiler hat daran einen Anteil von 90 000 Euro. Damit verbessere sich die Zugänglichkeit zu Bussen für alle Bevölkerungskreise, so Link. Auch werde die Taktung deutlich besser. Kammerer nannte das "begrüßenswert", glaube aber, dass die bessere Ausnutzung am Preis scheitern wird. Sieben Euro nach Villingen seien ein bisschen viel. Laut Link soll ein neues Tarifsystem mit überarbeiteten Zonen kommen, ebenso ein einheitlicher Verbundtarif für die ganze Region. Auch die Anbindung an den Kreis Rottweil solle sich verbessern. Das bedeute, dass der Kreis mehr Abmangel bezahle, die Kommunen den Tarif letztlich über die Kreisumlage. Aber man müsse den ÖPNV attraktiver machen. Allerdings bedeute die Mobilitätswende vor allem auch Verzicht.

Weitere Investitionen

An der Umsetzung des Friedhofskonzeptes hat Weiler einen Anteil von 20 000 Euro. Geplant sind in einem ersten Schritt zwei Bäume bei der Aussegnungshalle mit jeweils 20 Urnenbestattungen.

Die Feuerwehr enthält Ausrüstung sowie Dienst- und Schutzkleidung. Weitere Posten sind der Unterhalt des Rathauses, die Ergänzung der Straßenbeleuchtung Mariazeller Straße, Rindenmulch für Grünanlagen, der Austausch des Kletternetzes am Spielplatz und der Einbau einbruchsicherer Türen am Wasserwerk.

Insgesamt werden in Weiler etwa 515 000 Euro investiert. Das sei kein ganz schlechtes Ergebnis, urteilte Kammerer.

Dienstfahrzeug mit Elektro-Antrieb?

Burgbacher fragte nach der Möglichkeit, als Dienstfahrzeug für den Bürgermeister ein E-Auto anzuschaffen. Das habe man schon ernsthaft erwogen, so Link. Er verwies aber darauf, dass Hersteller keine vergünstigten Tarife anböten, Verbrenner deutlich günstiger seien. Auch brauche er Reichweiten von 800 Kilometern, sein Terminkalender lasse es nicht zu, das Fahrzeug pro Fahrt zwei Stunden aufzuladen.