In einem Wald südwestlich von Straßburg hat ein Pilzsammler die zerstückelte Leiche einer Frau entdeckt. (Symbolbild) Foto: Patrick Seeger/dpa +++ dpa-Bildfunk +++

Spur führt zu 59-Jährigem. Verdächtiger leugnet, seit einem Jahr vermisste Studentin getötet zu haben.

Straßburg - Nach dem Fund einer Leiche, bei der es sich ersten Ermittlungen zufolge um eine vermisste Straßburger Studentin handelt, sind noch viele Fragen offen. Das Ergebnis einer DNA-Analyse stehe noch aus, sagte Straßburgs Staatsanwältin Yolande Renzi am Montag bei einer Pressekonferenz. Der genetische Fingerabdruck und auch Untersuchungen am Schädel ließen jedoch stark vermuten, dass es sich um die seit mehr als einem Jahr vermisste Sophie Le Tan handelt, so Renzi. Die Ermittlungen werden fortgesetzt.

Renzi gab Details zur Fundsituation der Leiche bekannt. Ein Oberschenkelknochen war demnach mit einem "Instrument" durchtrennt worden. Die Überreste der jungen Frau waren Mitte der zurückliegenden Woche in einem Wald bei Grendelbruch, rund 30 Kilometer südwestlich von Straßburg, gefunden worden. Nach Angaben der Staatsanwältin waren sie in einer Grube vergraben. Den grausigen Fund im Wald machte ein Gendarm, der im Wald auf der Suche nach Pilzen war.

Blutspuren und Zeugen führen zu 59-Jährigen

Die im Alter von 20 Jahren verschwundene Studentin war im September vergangenen Jahres in der Nähe der elsässischen Metropole auf Wohnungssuche gewesen. Zeugenaussagen führten die Ermittler auf die Spur eines 59-Jährigen, der eine Immobilienanzeige aufgegeben hatte. Die Untersuchung der Leiche habe bisher keine Verbindung zu dem Tatverdächtigen hergestellt, so Staatsanwältin Renzi.

Der Mann wurde bereits kurz nach dem Verschwinden der Studentin festgenommen, die Justiz eröffnete ein Ermittlungsverfahren gegen ihn wegen Mordes und Entführung. Trotz Blutspuren, die bei ihm gefunden wurden, habe er noch zu Monatsbeginn vor einem Ermittlungsrichter seine Unschuld beteuert, berichteten französische Medien.