Förster, Landwirte, Weidetierhalter und Naturschützer diskutierten im Landratsamt Sigmaringen über die Rolle des Naturparks Obere Donau. Fotos: Kolbeck Foto: Schwarzwälder Bote

Umwelt: Naturpark Obere Donau ist Gegenstand eines Forschungsprojekts des Bundesamtes für Naturschutz

Als einer von bundesweit 15 Naturparks nimmt der Naturpark Obere Donau an einem Forschungsprojekt des Bundesamtes für Naturschutz teil, bei dem untersucht wird, welche Rolle die 105 Naturparks in Deutschland bei der Umsetzung der europäischen Naturschutzstrategie "Natura 2000" spielen.

Beuron. Im Zuge dieses Projektes haben sich auf Einladung des Landratsamtes Sigmaringen und des Naturparks im Schmeietal tätige kommunale Vertreter sowie Förster, Landwirte, Weidetierhalter und Naturschützer zur Abstimmung weiterer Aktivitäten getroffen. Der Naturpark Obere Donau ist reich an besonders schönen und ökologisch bedeutsamen Landschaften. "Deswegen ist es auch nicht verwunderlich, dass einige Gebiete nach der Fauna-Flora-Habitat-Richtlinie der EU (FFH-Richtlinie) als Schutzgebiete von europäischer Bedeutung ausgewiesen sind", erklärt Adrian Schiefer, der Leiter des Fachbereichs Umwelt- und Arbeitsschutz im Landratsamt.

Die Richtlinie schützt europaweit bedrohte oder sehr seltene, natürliche Lebensräume und wildlebende Arten. Eines dieser geschützten Gebiete ist das 978 Hektar große FFH-Gebiet Schmeietal, das sich von der Mündung der Schmeie in die Donau bis in den Zollernalbkreis erstreckt. Die rund 850 Hektar Fläche, die im Landkreis Sigmaringen liegen, verteilen sich dabei auf die Gemeindegebiete von Sigmaringen und Stetten am kalten Markt.

"Beim Workshop in Beuron drehte es sich darum, verschiedenen Aktivitäten zum Naturschutz im Schmeietal erstmals gemeinsam zu erörtern und die Aufgabe des Naturparks Obere Donau bei der Vernetzung und Unterstützung der einzelnen Akteure zu definieren", fasst Bernd Schneck, Geschäftsführer des Naturparks Obere Donau, zusammen. Svenja Block von der unteren Naturschutzbehörde im Landratsamt informierte zu FFH-Mähwiesen, Thomas Bamann vom Regierungspräsidium Tübingen über den Schwarzen Apollofalter: "Dieser markante weiße Schmetterling braucht für seine Raupenentwicklung Bestände des Hohlen Lerchensporns. Ohne ihn hat er keine Lebensgrundlage." Deutschlandweit kommt er nur an wenigen Stellen der Schwäbischen Alb und der Rhön vor und gilt daher als stark gefährdet. "Im Schmeietal stellt er eine der besonders wertvollen Tierarten dar und kann hier mit etwas Glück angetroffen werden" sagte Bamann.

Zukünftig soll über Besonderheiten und Pflegemaßnahmen im Gebiet verstärkt berichtet und Exkursionen im FFH-Gebiet angeboten werden. Adrian Schiefer: "Alle Teilnehmer waren sich darüber einig, dass auch bei Pflegmaßnahmen eine frühzeitige und begleitende Information hilfreich sein kann, um mögliche Nachfragen und Konflikte bereits im Vorfeld zu klären." Außerdem herrschte Konsens darüber, dass die Bürger intensiver über das FFH-Gebiet Schmeietal informiert werden sollen. "So wollen wir für mehr Wertschätzung des Gebietes sorgen und zeigen, wie wir die Naturschutzziele erreichen können", erklärt Schiefer.

Naturpark-Geschäftsführer Bernd Schneck freute sich, dass alle Beteiligten einmal zusammen kommen konnten: "Guter Naturschutz und gute Öffentlichkeitsarbeit können nur gemeinsam gelingen. Und eine intakte Natur ist das Herzstück unseres Naturparks."