Die Ermittlungen gegen die herz- und rücksichtslosen Tierhalter hat das Veterinäramt an Polizei und Staatsanwaltschaft abgegeben. (Symbolfoto) Foto: vmargineanu/ Shutterstock

Besitzer lassen Tiere bei Umzug in Käfig und Aquarien zurück. Nachbarin schlägt Alarm.

Straßberg-Kaiseringen - Dem Retter bot sich ein Bild des Grauens: In einem Vogelkäfig lagen fünf Zebrafinken, die qualvoll verendet, vermutlich verdurstet waren. In drei Aquarien stand eine schwarze, stinkende Brühe, in der halbverweste Fische trieben – lediglich zwei große Exemplare der Spezies "Westamerikanischer Kreuzwels" waren noch am Leben.

Was war geschehen? Die Besitzer der Tiere waren offenbar schon vor mehr als einer Woche ausgezogen, ohne sich um den Verbleib ihrer Tiere zu scheren; nach mehreren Tagen schlug eine aufmerksame Nachbarin beim Tailfinger Tierheim Alarm. Dieser ging am Donnerstagabend der vergangenen Woche ein, worauf Karin Stand, die stellvertretende Leiterin des Tierheims, das Veterinäramt in Balingen benachrichtigte. Auf eigene Faust handeln konnte man nicht, nur eine Behörde kann sich gegebenenfalls Zugang zu einer Wohnung verschaffen. Das Veterinäramt machte seinerseits den Vermieter der Wohnung ausfindig, der sich wiederum – am Samstag – an das Tierheim wandte.

Zwei Welse kommen im Gartencenter unter

Das nun aktiv werden konnte – der Vermieter hatte schließlich Zutritt. Den Finken im Käfig war nicht mehr zu helfen; die beiden Welse übernahm, da das Tierheim keine Infrastruktur für Fische besitzt, die Aquaristik-Abteilung von Garten Dehner in Lautlingen. Die Ermittlungen gegen die herz- und rücksichtslosen Tierhalter hat das Veterinäramt unterdessen an Polizei und Staatsanwaltschaft abgegeben.