Bohlsiedlung: Kanal muss saniert werden

Straßberg. Markus Zeiser brachte es bei der jüngsten Gemeinderatssitzung in einem Satz nachdenklich auf den Punkt: "Es sind die größten festgestellten Schäden an Kanälen, seit ich Bürgermeister in Straßberg bin." Insgesamt unterhält die Gemeinde Straßberg ein Kanalnetz mit einer Länge von 26 Kilometern. Besonders sticht dabei die "Bohlsiedlung" heraus.

Im Rahmen der Eigenkontrollverordnung müssen Misch- und Schmutzwasserkanäle alle 15 Jahre untersucht und bei Bedarf saniert werden. "Der allgemeine Zustand der Kanäle in diesem Gebiet ist erschreckend schlecht", lautete das Fazit von Ingenieur Peter Czerwenka nach Überprüfung der gesamten Videos der Untersuchungen.

Alte Spitzmuffenrohre der Größe DN 250 hätten Risse am Scheitel, der Sohle und im Querverlauf: "Sie sehen teilweise aus wie Waschbeton", kommentierte Czerwenka. Die Behebung des Missstands dürfte die Gemeinde einiges kosten: 2,7 Millionen Euro nach heutigem Stand. Da liegt es auf der Hand, dass die Sanierung finanziell nicht in einem Rutsch zu stemmen ist.

Daher schlug die Gemeinde vor, die Kanalisation der "Bohlsiedlung" zwischen den Jahren 2020 und 2025 abschnittsweise zu sanieren. Begonnen werden soll im kommenden Jahr im Bahnweg mit der Kanalauswechslung auf größere Rohre DN 600 und DN 300; die Wasserleitung soll dann mitverlegt werden.

Gemeinderat Helmut Hartmann schlug vor, in diesem Zug auch die Wasseranschlüsse an den Gebäuden mit auszutauschen. Tobias Gut war der Meinung, dass die Stromleitungen gleich mit in die Erde verlegt werden sollten, was mit der Netze ENBW zu klären ist. "So etwas müssen wir vorantreiben, wer will heute noch einen Dachständer?", war Gerhard Teufels Meinung. Die Kosten für den ersten Abschnitt der Kanalsanierung im Bahnweg wurden mit rund 602 000 Euro geschätzt.