Anton Riester schert eins der Krainer Steinschafe.Foto: Born Foto: Schwarzwälder Bote

Tiere: Die Helfer des Arbeitskreis Umwelt, Natur und Artenschutz scheren die Krainer Steinschafe

Während die Welt in den vergangenen Wochen coronabedingt heruntergefahren wurde, kümmerte dies die Schafe recht wenig; sie ließen sich ein dickes Fell wachsen. Doch nun steht der Sommer vor der Tür und die Tiere müssen sich ihrer warmen Wolle entledigen.

Straßberg. Die Helfer des Arbeitskreises Umwelt, Natur und Artenschutz fanden sich zur Schafschur auf der Weide bei der Frauenbuche. Die 15 Krainer Steinschafe des Arbeitskreises versammelten sich im Pferch.

Der erfahrene Scherer Anton Riester aus Glashütte befreite vor Ort die Tiere von der lästigen Wolle. Auch wenn nicht jedes Steinschaf Lust auf die Prozedur hatte, hielten sie meist still und ließen sich ihre Sommerfrisur verpassen. Das gekürzte Fell ist für die Weidetiere bei heißen Temperaturen in jedem Fall angenehmer als die dicke Winterwolle.

Wolle wird von Kindern weiterverarbeitet

Bei der Schur blieb natürlich jede Menge Wolle übrig. Diese ist nach dem Waschen zum Filzen, Verspinnen und Stricken bestens geeignet. Gerne nehmen der Kindergarten und einige Schulkassen die Wolle zum Basteln. Eingearbeitet in die Gartenerde ist die Wolle auch ein guter Stickstoffdünger für Rosen und Apfelbäume.

Die Krainer Steinschafe des 2002 gegründeten Arbeitskreises beweiden die Trockengebiete im Straßberger Biotop Sonnenhalde und tragen somit wesentlich zum Erhalt dieser schützenswerten Vegetation bei. Mit der rassereinen Nachzucht leistet der Arbeitskreis auch ein Beitrag zur Erhaltung dieser vom Aussterben bedrohten Tierart. Seit 2014 werden die vierbeinigen Landschaftspfleger von fünf Toggenburger Ziegen unterstützt, die weitere Helfer gegen die Verbuschung des Biotops sind – schließlich fressen die Ziegen doch viele Pflanzen, die von den Steinschafen verschmäht werden.

Arbeitskreisvorsitzender Frank Baumann und die Vereinsmitglieder betreuen die Tiere ehrenamtlich im Rahmen des freiwilligen Weidedienstes. Zu den Aufgaben der Helfer gehören die Überprüfung des Zaunes, des Wasservorrates sowie des allgemeinen Zustands der Tiere.

Auch die Schüler der Straßberger Schlossgartenschule sind immer gern sehene Gäste der Herde. Ziel der Zusammenarbeit mit der Grundschule ist es, den Kindern ein ökologisches Bewusstsein für die regionalen Naturlandschaften zu vermitteln. Da die Weideflächen am Spazierweg zum Freizeitplatz "Mietle",liegen, ist das Interesse der Wanderer groß.