Alpenländischer Advent: Seltene Perlen der Chor- und Instrumentalmusik verzaubern das Publikum in der Kirche St. Verena

Mit einem beeindruckenden Konzert in der Kirche St. Verena hat der katholische Kirchenchor unter der Leitung von Josef Hutt dem Publikum am Samstag ein Sahnestückchen der Chormusik serviert – ein musikalisches Geschenk zu Weihnachten.

Straßberg. Der Titel "Alpenländischer Advent" war Programm, als der katholische Kirchenchor Straßberg gemeinsam mit dem Männergesangverein Binsdorf und dem Straßberger Projektchor die Zuhörer in die winterliche Voralpenlandschaft mitgenommen hat – schon an der Kleidung der Sängerinnen und Sänger war es zu erkennen.

Eines der vielen Glanzlichter des Konzerts war zweifellos die "Waldler-Messe" von Ferdinand Neumaier. Dieses musikalische Kleinod ist im Waldwinkel, in der Nähe des Klosters Rinchnach im Bayrischen Wald, entstanden, mitten in den heimeligen Tälern unter den blauen Grenzbergen. In dieser Messe brachten die Sängerinnen und Sänger die bodenständige Lebensfreude der Einheimischen, aber auch die tiefe Verehrung des Herrgotts und der Muttergottes zum Ausdruck. Der Zyklus umfasste sowohl ein frohes Ansingen als auch betendes Musizieren und Anklänge an uralten Krippengesang. In Dank und Verehrung, Freude und Jubel, vor allem aber auch besinnlich und tiefgründig war der Ablauf der Messe gefasst, was sicherlich keinen Zuhörer unberührt ließ.

Das Konzert eröffnet hatte zuvor Anton Roggenstein, Vollblutmusiker und Orgelvirtuose, mit einer Orgelimpovisation über das Adventslied "Macht hoch die Tür". Gemeinsam mit dem Solotrompeter Matthias Eberhart ließ Roggenstein das "Trumpet Voluntary" von John Stanley erklingen, und sowohl das exzellente Können als auch das harmonische Zusammenspiel der beiden Instrumentalisten bescherte den Zuhörern einen Hörgenuss allererster Güte.

Weil Jakob Nestele krankheitsbedingt nicht am Konzert mitwirken konnte – er sollte eigentlich den Blockflötenpart aus der Sonate a-Moll von Diogenio Bigaglia übernehmen – sprang Eberhart mit seiner Trompete ein. Selten klang dieses Instrument so rein und klar, waren aus seinem Blechtrichter so fein ziselierte Triller und tonale Verzierungen zu hören, und entsprechend reagierte das Publikum.

Vollends verzaubert haben die beiden Könner die Zuhörer mit dem wundervollen "Concierto de Aranjuez" des spanischen Komponisten Joaquin Rodrigo. Das ursprünglich für Orchester und Gitarre komponierte Werk erfuhr durch Roggenstein an der Orgel und Eberhart an der Trompete eine Erhabenheit, die unter die Haut ging.

Der Männergesangverein Binsdorf trug "Alpenländische Adventslieder" von Lorenz Maierhofer vor, darunter "Waht a Schneewind" und "Herr, du hast dein Wort gegeben", bei deren Interpretation die vollen Männerstimmen bestens zur Geltung kamen. Begleitet wurden die Binsdorfer Männer von Lehrern und Schüler der Jugendmusikschule Zollernalb mit Veeh-Harfe, Oboen, Klarinette und Bassgitarre.

Mit den gemeinsam gesungenen Liedern "O Heiland, reiß die Himmel auf" und "Tochter Zion" sollte das stimmungsvolle Konzert enden, doch das Publikum wollte mehr: So sangen dann alle Akteure zusammen das mitreißende Weihnachtslied "Holy Night" mit einer Inbrunst, welche die Freude am Singen nahtlos auf den Zuhörer übertrug.