Außergewöhnliche Klänge: Ein besonderes Konzert haben die Besucher in der Kirche St. Verena erlebt. Foto: Grimm Foto: Schwarzwälder Bote

Adventskonzert: "Schwäbische Liedmess" in der Kirche St. Verena / Wolkenweiche Harmonien bezaubern

Ein ganz außergewöhnliches Adventskonzert haben die Besucher in der Kirche St. Verena erlebt.

Straßberg. Unter der Gesamtleitung von Josef Hutt entfalteten der Kirchen- und Projektchor Straßberg, die "Zitherfreunde Bergfelden" und das Männerquartett "Heubergmusi" beim Adventskonzert vorweihnachtlichen Zauber. Mit der Uraufführung der "Schwäbischen Liedmess – Auf dr Alb" brachte Josef Hutt ein Glanzlicht schwäbischer Heimat- und Glaubensverbundenheit zu Gehör.

Komponiert und in Mundart getextet hat diese außergewöhnliche "Liedmess" der schwäbische Kirchenmusiker Anton Roggenstein aus Veringenstadt, in der Region bekannt unter anderem als Leiter verschiedener Gospelchöre. Ein Werk, das zugeschnitten ist auf die "Schwoba" und das sich durchweg mit den Charaktereigenschaften des dort ansässigen Menschenschlages auseinandersetzt, wie beispielsweise im Lied zum Gloria "Au wenn Schwoba schbarsam send".

Neu und doch irgendwie heimelig vertraut wirkte diese Messe, welche die gemischten Chöre mit Inbrunst und spürbarer Freude an ihrer Muttersprache darbrachten. Da brauchte sich keiner zu verbiegen, wie es die Schriftsprache manchmal verlangt: Das war echt und kam aus tiefstem Herzen.

Mit "Fraied eich ond jublad" eröffnete die Messe, gefolgt von dem Kyrie "Herr, du siescht mir ens Herza" und dem Gloria sowie dem Credo "I glaub an da Herrgott". Stimmungsvolle Mitgestalter des Konzerts waren die "Zitherfreunde Bergfelden", die eigentlich Zitherfreundinnen heißen sollten, denn es waren drei Frauen, die unter der Leitung von Angelika Schwarz die typischen alpenländischen Saitenstrumente bespielten.

"Von den Alpen zur Alb" lautete dann folgerichtig auch das Motto dieses Adventskonzerts, denn, wie Josef Hutt schon im Vorfeld gesagt hatte, es kamen in den Adventskonzerten der Vorjahre im Wesentlichen die Musikstile der Alpenregionen zum Tragen.

Die "Heubergmusi", ein heimisches Männerquartett unter der Leitung von Joachim Wäschle, bereicherte den Abend mit besinnlichen weihnachtlichen Volksweisen. Mit Gitarre, Kontrabass, steirischer Knopfharmonika, Klarinette und Gesang musizierten sich die nach außen hin so stark wirkenden Männer mit wolkenweichen Harmonien in die Herzen des Publikums. Zwischen den einzelnen Programmblöcken trug Hilde Wäschle-Abt berührende mundartliche Gedichte vor und erzählte auf eine bezaubernde Art die Weihnachtsgeschichte auf Schwäbisch.

Zu Beginn des Konzerts hatte Anton Roggenstein, der auch ein vielfach ausgezeichneter Konzertorganist ist, eine Improvisation über das Adventslied "Maria durch ein Dornwald ging" auf der Stehle-Orgel dargeboten. Wie nicht anders von ihm zu erwarten, hatte Josef Hutt in das Ende des Konzerts alle Akteure mit eingebunden, einschließlich des Publikums.

So sangen und spielten alle das erhabene "Tochter Zion" sowie das Schlaflied "Aber heidschi bum beidschi" und den beeindruckenden "Andachtsjodler", eine Volksweise aus Südtirol. Begeistert spendeten die Zuhörer stehend Applaus.