Netze BW: Gemeinde erwägt Beteiligung

Straßberg. Wie eine mögliche Beteiligung der Gemeinde Straßberg an der "Netze BW GmbH" aussehen würde, ist den Gemeinderäten in ihrer jüngsten Sitzung vorgestellt worden. In Zeiten der Nullzinsphase erscheinen andere Angebote schlichtweg als "guter Deal", um wenigstens einige Euros zu kassieren. Solche Angebote erhalten Kommunen, in denen die Netze BW, ein Tochterunternehmen der EnBW, zugleich Netzbetreiberin und Eigentümerin des Stromnetzes ist.

Berechtigte Kommunen können sich zum 1. Juli 2020 zunächst für fünf Jahre oder zum 1. Juli 2021 für vier Jahre gesellschaftlich über eine Beteiligungsgesellschaft an der Netze BW beteiligen. In dieser Zeit bliebe bei einer garantierten Verzinsung von 3,6 Prozent vor Kapitalertragssteuer als festgelegter Ausgleichszahlung ein Gewinn mit rund drei Prozent übrig. Wie eine solche Beteiligung aussieht, stellte Netze BW-Kommunalberater Nicolaus Schäfer, zugleich Ansprechpartner für Kommunen, dem Gemeinderat vor.

Als Hintergrund stellte er die großen Aufgaben im Zuge der Energiewende dar, worin die Kommunen aufgefordert werden, entsprechende Maßnahmen umzusetzen. Die Höhe ihrer Beteiligung können Kommunen individuell gestalten, der Mindestbeitrag für die Anlage beträgt 200 000 Euro. Die maximale Beteiligungsgebühr ist abhängig von der Einwohnerzahl der Kommune. "Dies wäre eine gute Möglichkeit, Geld anzulegen", sagte Bürgermeister Markus Zeiser. Dank der garantierten Verzinsung und der sehr hohen Investitionssicherheit könnte das Modell auch für Straßberg interessant sein. Für die Gemeinde wären 450 000 Euro oder 900 000 Euro möglich, "mit diesen Beträgen könnten wir uns an einem Herzstück der EnBW beteiligen", so Zeiser. Allerdings gab er zu bedenken, dass dieses Geld dann fünf Jahre nicht für Investitionen zur Verfügung stehen würde.

Das Gremium betrachtet das als durchaus gute Anlage mit hoher Investitionssicherheit – seine Entscheidung will der Gemeinderat in einer der nächsten Sitzungen treffen.