Rotes Kreuz: Kreisverband hofft auf Erhaltung seiner Rettungsleitstelle in Balingen

Straßberg. Die Einsatzzahlen des Rettungsdienstes steigen, und das Rote Kreuz, Kreisverband Zollernalb, hat – wie alle Orts- und Kreisverbände bundesweit – das Problem zu weniger Rettungsassistenten und Notfallsanitäter. Das war einer der Hauptpunkte im Jahresbericht des Kreisvorsitzenden Heiko Lebherz bei der Hauptversammlung in Straßberg.

Der Kreisverband reagiere mit erhöhten Ausbildungskapazitäten, wie Lebherz betonte. Zwei Azubi hatten noch 2015 begonnen – in diesem Jahr steigt die Zahl der Ausbildungsplätze auf acht.

Das zweite Thema, das Lebherz und seine Mitstreiter umtreibt, ist die langfristige Sicherung der Balinger Rettungsleitstelle. Kleinere Rettungsleitstellen würden derzeit abgebaut, erklärte er, doch mit dem Zollernalbkreis als Partner hofft der DRK-Kreisverband, die Leitstelle in Balingen sichern zu können.

Zum 31. März 2018 zählt der Kreisverband 13 880 fördernde und 1013 aktive Mitglieder. 538 Jugend-Rotkreuzler waren es zum Jahresende. 1340 Personen nehmen am Hausnotruf teil, 85 sind Pflegekunden, 122 abonnieren Essen auf Rädern. In 553 Erste-Hilfe-Kursen wurden im vergangenen Jahr 6766 Teilnehmer ausgebildet. 14 371 Mal ist der Rettungstransportwagen ausgerückt, 23 529 Mal der Krankentransportwagen und 5049 Mal das Notarzteinsatzfahrzeug.

Die Rettungshundestaffel blickt auf zehn Einsätze 2017 und 30 Einsätze 2016 zurück, die Notfallnachsorge auf 98 Alarmierungen 2017 und 130 im Jahr zuvor.

Die Teilnehmerzahl bei der Breitenausbildung lag 2017 mit 4525 weit höher als 2016 mit 3671.

Wenngleich die Zahl der Fördermitglieder zurückgeht – 15 293 waren es noch 2013 – steht der Kreisverband finanziell gut da. Mit 300 000 Euro hat der Kreisverband die Ortsvereine unterstützt. Markus Maute, stellvertretender Vorsitzender und zuständig für den Fachbereich Finanzen, betonte: "Wir bilden Rücklagen", und die würden auch gebraucht, ständen doch 2018 zahlreiche Anschaffungen bevor: Maute nannte vier Rettungstransportwagen, ein Notarztfahrzeug, drei Krankentransportwagen und weitere Fahrzeuge, Navigationssoftware und Investitionen in die Leitstelle; eine knappe Million Euro im Ganzen.

Die Firma Bansbach, welche die Bücher prüft und dafür einstimmig für weitere zwei Jahre den Auftrag der Mitglieder erhalten hat, bestätigte dem Kreisverband "sehr, sehr solide gewirtschaftet" zu haben und erteilte den uneingeschränkten Bestätigungsvermerk für 2016 und 2017.

Lebherz ging in seinem Jahresbericht auch auf das Patenschaftsprojekt "Menschen stärken Menschen", koordiniert von Silke Weinmann, ein, in dem Ehrenamtliche 2017 rund 60 Patenschaften abgeschlossen haben: Sie betreuen Flüchtlinge. Am 2. Juli soll das neue Programm für Kindergärten "112 – Jeder kann ein Helfer sein" starten.

Auch personell hat sich viel getan: Jochen Sauter hat zum Jahresende als Zugführer der Katastrophenschutz-Einsatzeinheit "Behandlung" aufgehört. Neuer Zugführer ist Frank Löffler vom Ortsverband Ringingen. André Saliger ist seit 2017 neuer Kreisgeschäftsführer und will weitere Helfer und Mitglieder werben, wie er betonte.

Joachim Calmbach aus Geislingen löst nach einstimmigem Votum Berthold Waizenegger als Schatzmeister des Kreisverbands ab, der sich nicht mehr zur Wahl stellte und beim nächsten Ehrungsabend gebührend gefeiert werden soll. Zum Vertreter der Bergwacht im Kreisverband wählten die Mitglieder Edwin Blessing, zu dessen Stellvertreter Thomas Reichenberger, zur stellvertretenden Kreisbereitschaftsleiterin Heike Rau und zur stellvertretenden Kreissozialleiterin Petra Tress.

Delegierte zur Landesversammlung sind Joachim Calmbach, Heiko Lebherz, Severin Neher, Gerhard Dett, Helga Krajka, Dietmar Dieter, Nathalie Hahn, Ester Zeiher, Michael Wolfram, Edwin Blessing, Christiane Teller, Dagmar Spengler-Maute, Heike Rau, Ulrike Klaiber, Georg Maier und Markus Maute. Grußworte sprachen bei der Hauptversammlung Bundestagsabgeordnete Annette Widmann-Mauz und Kreisbrandmeister Stefan Hermann sowie als Hausherr der Schmeienhalle der Straßberger Bürgermeister Markus Zeiser, der auch die Wahlen leitete. Er dankte "der ganzen DRK-Familie" für ihren Einsatz und ihren Idealismus und zitierte aus dem Talmud: "Wer einen Menschen rettet, der rettet die ganze Welt" – das DRK rette Menschenleben durch gelebte Mitmenschlichkeit – "und damit jeden Tag die ganze Welt".