Im Wald unterwegs: der Straßberger Gemeinderat Foto: Forst Foto: Schwarzwälder Bote

Forst: Straßberger Gemeinderat besichtigt den Wald / Bestände werden verjüngt / Positives Ergebnis beim wirtschaftlichen Vollzug

Der Straßberger Gemeinderat hat den Wald besucht und verschiedene Waldflächen besichtigt. Dabei ging es auch um den Vollzug des Forstwirtschaftsjahrs 2017.

Straßberg. Zunächst besichtigte der Gemeinderat den Bereich "Hinterer Schachen". Dort ist das Ziel des Forstbetriebs Straßberg, 135 bis 150 Jahre alte Buchenbestände zu verjüngen. Aus diesem Grund hat die Forsteinrichtung für diesen Bereich einen Einschlag von 1700 Festmetern geplant, der über mehrere Jahre erfolgen soll. Das gute Stammholz soll genutzt werden, bevor es durch Rotkern oder Fäule entwertet wird.

Die Naturverjüngung soll in einen neuen Bestand überführt werden. Kronenaufschlagsflächen und Fehlstellen werden in diesem Zuge mit Nadelholz aufgeforstet. So bleibt gewährleistet, dass der Nadelholzanteil im Gemeindewald erhalten bleibt.

Die Holzernte in diesen Endnutzungen ist anspruchsvoll. Die Kronen müssen auf die Rückegassen geworfen werden, damit die Naturverjüngung nicht zerstört wird. Oft ist beim Fällen Seilzugunterstützung durch den Schlepper notwendig. Die Stämme werden sortiert und in verschiedene Qualitätsstufen eingeteilt. Dazu ist qualifiziert ausgebildetes Personal notwendig. Auf der Hiebfläche wird dann eine Schlagpflege gemacht.

In den Bereichen, die angepflanzt werden, ist zuerst eine Kulturvorbereitung notwendig. Anschließend werden die jungen Bäume gesetzt und danach mehrere Jahre intensiv gepflegt, bis eine gesicherte Kultur entstanden ist. Die heranwachsenden Bestände bedürfen ebenfalls der Pflege. Dazu wird, wenn notwendig, eine Jungwuchspflege vollzogen. Dabei werden Weichlaubhölzer entfernt, so dass das Nutzholz ungestört wächst. Aktuell ist dieser Jungbestand vom Eschentriebsterben betroffen. Ein kleiner Pilz mit dem Namen "Kleines falsches Stengelbecherchen" bringt die Eschennaturverjüngung zum Absterben. Da es sich beim derzeitigen Waldkindergarten aufgrund der unmittelbaren Nähe zur Bahnlinie mit massivem Brennnesselwuchs, starker Verschmutzung und aufgrund der Vegetation starkem Mausbesatz um keinen geeigneten Standort handelt, wird die Forstverwaltung geeignete Alternativen aufzeigen. 

"Auf Buo" ist bei der Bevölkerung ein beliebtes Gebiet, um zu wandern und spazieren zu gehen. Bei der Buosteige handelt es sich um keine öffentliche Straße, dennoch wird sie von Autofahrern benutzt, um auf die Höhe zu gelangen. "Auf Buo" wird wild geparkt und nicht selten dadurch der land- und forstwirtschaftliche Verkehr behindert. Die Gemeinde plant, einen Wanderparkplatz für fünf bis acht Autos anzulegen und die Buosteige bis zu diesem Parkplatz dem öffentlichen Verkehr zu widmen. Nach dem Parkplatz soll die Straße für den öffentlichen Verkehr gesperrt bleiben. Zur Diskussion standen zwei Standorte. Der Gemeinderat sprach sich für eine Fläche entlang des Teerweges unterhalb des abzweigenden Schotterwegs aus. 

Der Bereich Vorderer Hau wurde 2017 vollmechanisiert durchforstet in einem Buchenbaumholz mit 30 Prozent Fichtenanteil. Insgesamt wurden dort 1116 Festmeter eingeschlagen. Nach Abzug der Ausgaben verbleibt ein erntekostenfreier Erlös von rund 52 600 Euro. Ziel der Durchforstung waren die Förderung und das Freistellen von Z-Bäumen, die Entnahme von hiebsreifen Fichten und das Auflichten über der Naturverjüngung, um die Fichtennaturverjüngung zu fördern. Auf der Fläche wurde mischwuchsreguliert, um die Fichte gegenüber der Buche weiterhin konkurrenzfähig zu halten.

Bei der Fortsetzung der Sitzung in der Waldarbeiterhütte nahm der Gemeinderat den Vollzug des Forstwirtschaftsjahrs 2017 zur Kenntnis. Der Gemeindewald wartet mit einem positiven Ergebnis von rund 47 913 Euro auf.

Im Anschluss gab die Forstverwaltung einen Überblick über den bisherigen Verlauf des Forstwirtschaftsjahrs 2018. Sämtliche eingeschlagenen Mengen wurden zu sehr guten Holzpreisen verkauft. Im Moment steht der Holzmarkt vor allem beim Nadelstammholz extrem unter Druck. Die Kosten für die Aufforstungsmaßnahme für den Skilift belaufen sich auf 12 000 Euro. Das soll 2019 umgesetzt werden.