Dietmar Abt, Sabina Eppler und Direktor Peter Baumeister (von links) berichteten Straßbergs Gemeinderat über die Jugendarbeit. Foto: Schwarzwälder Bote

Kinder- und Jugendarbeit: Haus Nazareth erhält mehr Geld / Neues Personalmodell

Die Gemeinde Straßberg ist sehr zufrieden mit der Kinder- und Jugendbetreuung durch das Haus Nazareth Sigmaringen. Den auslaufenden Vertrag hat der Gemeinderat nun verlängert – und ist bereit, mehr als bisher zu investieren.

Straßberg. Sein Votum fiel einstimmig aus, und das, obwohl der neue Vertrag über die gemeinwesensorientierte offene Jugendarbeit, der am 1. September in Kraft tritt, der Gemeinde eine erhebliche Kostensteigerung beschert. Die Entscheidung fiel auch deshalb so eindeutig aus, weil Verwaltung und Gemeinderat hochzufrieden sind mit den Angeboten für Kinder und Jugendliche, die das Haus Nazareth in Straßberg macht – und laut Bürgermeister Markus Zeiser zu durchaus günstigen Preisen, wenn man sie mit denen in anderen Gemeinden vergleicht. 2019 kosteten alle Angebote zusammen 94 227 Euro. Davon wurden 38 368 Euro durch Zuschüsse und 15 776 Euro aus Elternbeiträgen finanziert. Den Rest, 40 082 Euro, bezahlte die Gemeinde.

Seit September 2019 leitet Sabina Eppler als Nachfolgerin von Saskia Klein die gesamte gemeinwesensorientierte Jugendarbeit in Straßberg. Weil der Vertrag nicht automatisch verlängert wird, war der Gemeinderat am Zug. Peter Baumeister, der Direktor des Hauses Nazareth, war zusammen mit Sabina Eppler und Dietmar Abt in die Sitzung gekommen; auf Nachfrage erläuterte er, warum das bisherige "provisorische" Personalkonstrukt nicht länger praktikabel sei: Die Ausfallquote der FSJ-Kräfte sei hoch, und auch deren Qualität variiere stark. "Um die hohe Qualität der Betreuung weiterhin zu gewährleisten, bedarf es als Personalmindeststandard künftig mindestens einer pädagogischen Fachkraft, eines Auszubildenden und einer FSJ-Kraft."

Der veränderte Personaleinsatz sowie sonstige Kostensteigerungen schlagen gemäß dem neuen Vertrag mit 114 765 Euro zu Buche. Abzüglich der Elternbeiträge bleiben Kosten in Höhe von 60 620 Euro – 20 538 Euro mehr als 2019, für die die Gemeinde aufkommen muss. Die Erhöhung sei gewaltig, erklärte Gemeinderat Helmut Hartmann. Trotzdem könne er zustimmen.

Aus Sicht von Bürgermeister Markus Zeiser ist Straßberg "mit der neuen Personalsituation besser aufgestellt". Bereits in der nächsten Sitzung muss der Gemeinderat über eine Erhöhung der Preise für das Mittagessen beraten – das entsprechende Schreiben ging kurzfristig bei der Verwaltung ein. Wie Peter Baumeister auf Nachfrage aus dem Gremium darlegte, liegt die Preissteigerung im niedrigen Prozentbereich: Die Sachkosten seien gestiegen, darunter die Preise für Lebensmittel.