Arbeitskreis: Schafe auf der Sonnenhalde haben Nachwuchs / Lamm Ronja wird mit der Flasche aufgezogen
Osterfreude beim Straßberger Arbeitskreis Umwelt, Natur und Artenschutz: Die Krainer Steinschafe hat Zuwachs erhalten. Drei von fünf trächtigen Steinschafen haben nun Lämmer geboren. Die weiteren zwei dürften wohl richtige Osterlämmer werden.
Straßberg. Eines der Schafe, hatte gleich doppelte Mutterfreuden: Der eine Teil der Zwillingsschafe musste allerdings mit der Flasche aufgezogen werden. Bei erstgebärenden Steinschafen sei es keine Seltenheit, dass der Mensch nachhelfen muss, erklärt Arbeitskreis-Chef Frank Baumann. Bei der Aufzucht wird er von seiner Frau Petra, Sohn Sven und seiner Tochter Anja unterstützt. Alle vier Stunden braucht das Lämmchen seine Milchmalzeit.
Ronja, so lautet der Name, den sie dem Nachwuchs gegeben haben, ist der ganzen Familie ans Herz gewachsen und hat den Alltag der Baumanns ganz schön bereichert. In acht bis zehn Wochen, wenn das Lamm keine Milch mehr benötigt, wird Ronja zur Herde zurückgebracht.
Der Beliebtheit stehen die anderen Lämmer Ronja aber in nichts nach: Der Nachwuchs im Schafstall ist der ganze Stolz der Arbeitskreismitglieder, und auch Spaziergänger erfreuen sich an den putzmunteren Jungtieren.
Dabei sehen sie sich zum Verwechseln ähnlich: Alle Lämmer sind schwarz-weiß gefleckt, haben eine charakteristische Fellzeichnung, anhand deren sie sich auseinanderhalten lassen. Vor allem die Kinder freuen sich über die munteren Lämmchen, die den Muttertieren auf Schritt und Tritt folgen.
Die reinrassige Nachzucht ist Frank Baumann und den Mitgliedern des 2002 gegründeten Arbeitskreises ein besonderes Anliegen. Allerdings besteht die Straßberger Herde der Steinschafe derzeit komplett aus weiblichen Tieren. Daher haben sie im Herbst von einer Züchterin aus Bad Waldsee für mehrere Wochen ein Steinschafbock ausgeliehen. Das Vorhaben glückte, denn alle fünf ausgesuchten Steinschafe wurden trächtig und gebären daher auch nahezu zeitgleich. Schafe tragen ihre Jungen etwa fünf Monate lang aus. Mit den neu geborenen Lämmern geht die reinrassige Steinschafpopulation des Straßberger Arbeitskreises erfolgreich weiter. Die rassenreine Nachzucht wurde jeweils im Herdbuch eingetragen, denn das Krainer Steinschaf ist vom Aussterben bedroht.
Schon bald werden die vierbeinigen Landschaftspfleger wieder ihren Dienst bei der Beweidung des Biotops Sonnenhalde aufnehmen; sie halten die Flächen des Biotops von Verbuschung frei. Die Herde zählt fünfzehn Tiere, darunter fünf Toggenburger Ziegen. Das Biotop mit seinem Trespen-Halbtrockenrasen liegt an einem flachgründigen, sonnenexponierten Bereich, der mit offenen Felsbildungen durchsetzt ist. Um diesen Lebensraum mit seinen standorttypischen Pflanzen- und Tierarten zu erhalten, ist eine Beweidung laut Baumann sehr wichtig.
Doch nicht nur die Herde der Steinschafe hat sich vergrößert, auch die Ansammlung der #Albstones neben dem Schafstall ist im Frühling deutlich gewachsen. Vor allem Kinder legen dort gerne ihre mit schönen Motiven bemalten Steine ab.