Der Straßberger Rathausvorplatz soll im kommenden Jahr umgestaltet und somit barriererfreier werden. Foto: Reich Foto: Schwarzwälder Bote

Behindertengerecht: Der Rathausvorplatz in Straßberg wird barrierefrei umgebaut / Tür macht Sorgen

Im kommenden Jahr soll der Rathausvorplatz in Straßberg umgestaltet werden. Verbunden ist der Abbau von Barrieren und die Sanierung der ehemaligen Friedhofsmauer.

Straßberg. Seit geraumer Zeit schon beschäftigen sich Verwaltung und Gemeinderat mit der Rathaustreppe. Diese ist für Menschen mit einer Gehbehinderung sowie für Kinderwagen ein kaum überwindbares Hindernis. Die vor Jahren angedachte Möglichkeit, eine Lösung durch den Hintereingang zu schaffen, scheiterte an einer fast einen Meter dicken Mauer.

Um eine Möglichkeit zu erreichen, wurde das Ingenieurbüro Hotz beauftragt, eine Umgestaltung des Rathausplatzes zu erarbeiten. Daniel Hotz stellte seine Planungen am Dienstagabend im Gemeinderat vor. Keine ganz einfache Sache, da es seiner Aussage nach "sehr viele Einschränkungen und Vorgaben des Denkmalamtes" zu berücksichtigen gab.

Der klare Fokus liege im Abbau von Barrieren, was hier, der DIN-Norm entsprechend, nicht 100-prozentig machbar sei. Der jetzige Platz – verlegt sind dort vier verschiedene Pflastersteinarten unterschiedlicher Größe und Materialien – weist einen Höhenunterschied von bis zu 40 Zentimetern auf.

Der Vorschlag von Daniel Hotz – er berücksichtigt die Vorgaben des Denkmalamtes – ist ein beige gehaltener Muschelkalkstein. Der Platz bekommt ein leichtes Gefälle von 1,2 Prozent für den Wasserablauf und soll so geschaffen werden, dass eine Stufe für den Rathauseingang ausreichend ist. Höher darf der Platz nicht aufgefüllt werden. Die jetzt neben der Türe angebrachte Klingel soll an einer Stele an der Treppe angebracht und auch vom Rollstuhl aus erreicht werden können.

Was Bürgermeister Zeiser sowie einigen Gemeinderäten Sorge bereitet und nicht befriedigend ist, ist dass die Eingangstüre des denkmalgeschützten Rathauses nicht verändert werden darf. Somit, so Daniel Hotz, sei diese im jetzigen Zustand für keinerlei technische Veränderungen, beispielsweise eine Öffnung durch Tastenbetätigung, ausgelegt.

Im Innenbereich sind am Boden einige kleinere Änderungen notwendig, um den Boden barrierefrei zu gestalten; an den Türen kann nichts verändert werden. Rollstuhlgerecht soll auch der Wandelgang zur Schule werden.

Marco Sülzle regte an, einen versenkbaren Stromanschluss auf dem neuen Platz vorzusehen, was vom Kollegium und der Verwaltung als "sehr gute Anregung" bezeichnet wurde. In Zuge der Arbeiten soll die ehemalige Friedhofsmauer saniert werden. Es gebe hierfür, so Daniel Hotz, heute sehr gute Sanierungssysteme. Die Gesamtkosten sind vorab mit 157 000 Euro veranschlagt.

Mit der Ausschreibung wurde das Ingenieurbüro Hotz beauftragt. Ebenso für die Umbauarbeiten im Schulgebäude, notwendig durch die Verlagerung der Schülerbetreuung von der Kochschule in das Grundschulgebäude. Aufgrund der Arbeiten müssen Lehrerzimmer, Rektorat und Sekretariat in das erste Stockwerk verlagert werden.

Die Schreiner-, Elektro-, Heizungs- und Trockenbauarbeiten sollen in den Osterferien erledigt werden. Mit Baukosten von schätzungsweise 60 000 Euro rechnet die Gemeinde.