Feuerwehr: Einweihung wurde auf Mai 2021 verschoben / Gemeinderat hebt Entschädigung auf 14 Euro an

In wenigen Tagen steht der Umzug der Feuerwehr Straßberg ins neue Feuerwehrmagazin an. Zudem hat der Gemeinderat eine Erhöhung der Verdienstausfallentschädigung für Feuerwehrangehörige auf 14 Euro beschlossen.

Straßberg. "Heute haben wir vom Architekturbüro Hotz die Freigabe für den Umzug erhalten", sagte Abteilungskommandant Jochen Knobel, der mit seinem Stellvertreter Tobias Kanz in die jüngste Gemeinderatssitzung gekommen war.

In der vergangenen Woche war der rote Hochglanzboden im neuen Feuerwehrhaus abschließend aufbereitet worden. Seit Freitag ist der Umzug in Gang: zuerst die Fahrzeuge LF16, LF8/6, GWT und MTW. Parallel dazu stellen Feuerwehrangehörige die neuen Spinde und die neue Leitzentrale mit digitaler Funktechnik auf, die sie von der Feuerwehr Bisingen übernommen haben.

Im neuen Gebäude, das die Gemeinde 3,12 Millionen Euro gekostet hat, steht viel mehr Platz zur Verfügung. Neu ist ein Schulungsraum – bisher mussten Schulungen in der Fahrzeughalle abgehalten werden. In der neuen Atemschutz-Werkstatt können die Gerätewarte die Atemschutzgeräte künftig selbst überprüfen – das hatte bisher die Feuerwehr Albstadt erledigt.

Aus Sicht der Kommandanten ist der neue Umkleidebereich dringend notwendig. Diesen gibt es in schwarz-weiß Einteilung, also vor und nach Einsätzen, sowie getrennt für Männer und Frauen. Derzeit gehören zur 53-köpfigen Straßberger Wehr drei Frauen; in der Jugendfeuerwehr sind zudem zwei Mädchen.

Etwa 3000 Arbeitsstunden haben die Feuerwehrangehörigen für ihr neues Domizil ehrenamtlich geleistet. Auf der Rückseite haben die Feuerwehrleute etwa ein 99 Quadratmeter großes Kaltlager errichtet – die Gemeinde hatte die Materialkosten übernommen. Eigentlich war die Einweihung am ersten Oktoberwochenende geplant gewesen – coronabedingt ist sie jedoch verschoben auf das Wochenende des 7. bis 9. Mai 2021.

Beschlossen hat der Gemeinderat in seiner jüngsten Sitzung, die Entschädigung für Einsatzkräfte zu erhöhen, und orientiert sich dabei an einer Leitlinie, die der Gemeinde- und Städtetag Baden-Württemberg zusammen mit dem Feuerwehrverband für Feuerwehren in Baden-Württemberg entwickelt hat. Kern der Forderung war die Anpassung der pauschalen Verdienstausfallentschädigung auf 14 Euro pro Stunde. Da bis 2019 zehn Euro pro Stunde bezahlt wurden, war den Räten die Erhöhung in einem Schritt zu hoch erschienen, und so hatte das Gremium sie im April 2019 von zehn auf zwölf Euro erhöht. 3200 Euro hat das die Gemeinde 2019 gekostet.

"Wir brauchen einen besonderen Beschluss für die nächste Erhöhung", sagte Bürgermeister Markus Zeiser nun, und der Gemeinderat entschied einstimmig: Ab 2021 erhalten Feuerwehreinsatzkräfte 14 anstatt zwölf Euro. "Der Zeitpunkt für die Erhöhung ist denkbar ungünstig", kommentierte Gemeinderat Helmut Hartmann. Für Straßberg entstehen damit jährliche Mehrkosten von rund 470 Euro.