Markus Ohnmacht steht voller Stolz in seiner Zimmererkluft an seinem Meisterbaum, den ihm seine Kameraden von der Dauchinger Landjugend anlässlich seiner erfolgreich absolvierten Meisterprüfung vor seinem Elternhaus aufgestellt haben. Foto: Gertrud Hauser

Nach einem Jahr Vollzeitunterricht an der Friedrich-Weinbrenner-Gewerbeschule in Freiburg hat nun Markus Ohnmacht seinen Meister im Zimmererhandwerk in der Tasche. Mit ihm waren es 24 Schüler, die aus 80 Bewerbern ausgewählt wurden.

Die Prüfung wurde von der Handwerkskammer Freiburg abgenommen. Sie bestand aus vier Teilen, unter anderem wurden die erforderlichen fachtheoretischen Kenntnisse geprüft sowie das betriebswirtschaftliche, kaufmännische und rechtliche Wissen.

 

In einer Woche mussten sich die künftigen Jungmeister innerhalb von 32 Stunden einer Fachpraxis-Prüfung unterziehen. Dabei mussten sie ein kleines Bauvorhaben entwerfen und Details zu Statik, Kalkulation und eine Treppenplanung ausarbeiten.

In Innsbruck beim Holzbauforum

Während des Jahres besuchten die Meisteranwärter verschiedene Holzbau-Betriebe und waren auch vier Tage in Innsbruck beim internationalen Holzbauforum.

Es war ein lehrintensives Jahr, auf das der Jungmeister nun zurückblickt, doch möchte er dies nicht missen, hatten die Schüler doch wie er selber sagte eine gute Klassengemeinschaft. Seine Mitschüler kamen überwiegend aus dem südbadischen Raum, und das Alter lag zwischen 20 und 44 Jahren.

Die Bedeutung der Berufskluft

Die Zimmerer sind einer der wenigen Handwerksberufe, in denen man die Berufskluft noch trägt. Die Ausstaffierung dieser schönen Kluft in Cordsamt kommt nicht von ungefähr, berichtet Markus Ohnmacht und erläutert ihre Bedeutung. Der weite Schlag der Hose kommt von den „Schiff-Zimmerern“ – so kann man den Schlag bei Hochwasser bis über das Knie ziehen, somit wird die Hose nicht nass. Die zwei Reißverschlüsse am Vorderteil sind dafür da, dass man besser aus der Hose kommt, falls man ins Wasser fällt.

Diese Bedeutung haben die Knöpfe

Auch die vielen weißen Knöpfe an Jacke und Weste haben ihre Bedeutung. So symbolisieren die acht Knöpfe an der Weste die acht Arbeitsstunden pro Tag. An der Jacke sind sechs Knöpfe für sechs Arbeitstage, und an den Ärmeln drei Stück für drei Lehrjahre und Wanderjahre.

Schwarzer Hut und weißes Hemd

Zur Kluft gehört noch ein schwarzer Hut und ein weißes Hemd. Auf dem Koppelschloss ist das Zunftzeichen eingraviert. So darf nun Markus Ohnmacht stolz diese Kluft zu tragen.

Seine Lehre absolvierte Markus Ohnmacht bei Holzbau Lauffer in Schwenningen, dort wird der Dauchinger auch weiterhin seinen Beruf ausüben, nun eben als Meister.

In seiner Freizeit widmet sich Markus Ohnmacht der Dauchinger Landjugend dessen Vorsitzender er ist.