Die Freien Wähler wollten für Tempo sorgen bei der Sanierung der Pflasterbeläge in Villingen. Mit diesem Vorstoß rannten sie offene Türen bei der Verwaltung ein.
Für die Fraktion hatte Andreas Flöß kürzlich den Antrag „Villingen-Innenstadt 20 000“ vorgestellt. Inhaltlich zielte der Vorstoß darauf ab, dass die Stadt bei der Sanierung der Pflasterbeläge in Villingen ähnlich agiert wie bei den Ringanlagen – jedes Jahr ein festes Budget, damit es schneller vorwärts geht. Der Antrag wurde in der jüngsten Sitzungsrunde zuerst im Technischen Ausschuss und dann im Gemeinderat behandelt.
Offenbar rannten die Freien Wähler mit ihrem Wunsch bei der Verwaltung offene Türen ein. „Wir haben in der Schublade schon einen Plan“, sagte Silvie Lamla, Leiterin des Amtes für Tiefbau und Grünflächen. Die schadhaften Flächen seien bereits erfasst. Da es sich bei diese Stellen um Stolperfallen handelt und damit die Gefahr eines Unfalles, gibt es einen gewissen Handlungsdruck. Den Vorschlag, die Sanierung schrittweise zu machen, findet bei der Verwaltung ebenfalls Gefallen. Allerdings will man nicht jährlich 1,4 Millionen Euro für das Vorhaben aufwenden sondern insgesamt 1,4 Millionen Euro.
Mit dem Geld sollen bis ins Jahr 2030 rund 4200 Quadratmeter kaputte beziehungsweise veraltete Pflastersteine Stück für Stück erneuert werden. Das betrifft insbesondere folgende Abschnitte: Kanzleigasse, Rathausgasse, Paradiesgasse, das obere Ende der Färberstraße, den Torbereich der Rietstraße sowie Kaufhaus- und Münstergasse. In schlechtestem Zustand sind die Pflastersteine in der Kanzleigasse, hieß es im Technischen Ausschuss.
Erster Bauabschnitt noch in diesem Jahr
Daher machte die Verwaltung den Vorstoß, die Sanierung in der Kanzleigasse noch in diesem Jahr umzusetzen. Das ist in einen Projektbeschluss gegossen, demzufolge für den dann ersten Bauabschnitt 308 000 Euro eingesetzt werden. Neben dem geringeren finanziellem Volumen bedeutet der Weg der Verwaltung außerdem, dass das Tempo bis zur Fertigstellung des Gesamtprojektes langsamer ist als bei der 1:1-Umsetzung des FW-Antrages.
Für die Freien Wähler zeigte sich Dirk Gläschig in der Sitzung des Technischen Ausschusses zufrieden mit dem Verwaltungsvorschlag. „Die schnelle Behandlung unseres Antrages ist klasse.“ Bei der Stadtmauer sehe man, dass die schrittweise Sanierung Jahr und Jahr zum Erfolg führe. Das gedrosselte Tempo nimmt die Fraktion offenbar in Kauf. Hauptsache, dass schadhafte Stellen nicht mehr einfach nur mit „Asphalt zugekleistert werden“, so Gläschig.
Auch der Gemeinderat stimmt zu
Nach dem Technischen Ausschuss fasste jetzt auch der Gemeinderat den Projektbeschluss für die Sanierung der Kanzleigasse. Die Arbeiten sollen noch in diesem Jahr beginnen. Weitere 1,15 Millionen Euro für die Bauabschnitte zwei bis fünf stellt man in den Haushaltsplanentwurf ein.
Der FW-Antrag
Das sollte passieren:
Im Rahmen des beantragten Projekts „Villingen-Innenstadt 20 000“ sollen insgesamt rund 20 000 Quadratmeter Pflasterfläche saniert werden. Grundlage der Kostenschätzung ist ein Ansatz von 350 Euro pro Quadratmeter, so dass sich ein Investitionsvolumen von rund sieben Millionen Euro ergäbe. Diese Summe soll über einen Zeitraum von fünf Jahren mit jährlich rund 1,4 Millionen Euro bereitgestellt werden. Der Antrag sieht vor, dass es sich dabei um einen reinen Oberflächentausch handelt, ohne zusätzliche Tiefbauarbeiten oder Kanalsanierungen.