Die Kinder der Naturerlebnisgruppe zeigen großes Interesse an den Tieren. Auch das SWR-Fernsehen schaut bald wieder vorbei.
Runde vier Wochen alt ist der Jungstorch auf dem Turm der Kilians-Kirche. Grund genug für die Bambini der Naturerlebnisgruppe (NEG) Sulz, beim Storchenbeauftragten Hartmut Polet vorbeizuschauen.
Bis zu 40 Kilometer für Nahrung unterwegs
So traf der Storchenbeauftragte auf eine wissbegierige Gruppe, die auch an Fragen nicht geizte und während der ganzen Stunde diszipliniert den Vortrag verfolgte. Bei seiner Eingangsfrage „Wer hat schon die Mühlheimer Störche kreisen sehen?“ gingen die meisten Hände blitzschnell nach oben. Der NEG-Nachwuchs staunte nicht schlecht, dass die Störche täglich 30 bis 40 Kilometer für ihre Nahrungssuche zurücklegen. Mit runden 3,5 Kilogramm an Gewicht sei ein Storch flugfähig, erklärte Polet. Mit sechs Wochen trainiere er seine Flugmuskeln und mache seine ersten Versuche.
Mininest mitgebracht
„Nur noch wenige Ortschaften haben das Glück, wenigstens ein Storchenpaar sein Eigen zu nennen“, so Polet. Für die Fütterung und die Pflege der Jungen seien beide Eltern gleichermaßen verantwortlich. Anhand seines Spektivs erklärte Polet, wie er jeden Tag das Mühlheimer Storchennest sogar aus seiner Garage heraus beobachten kann, bevor der NEG-Nachwuchs selber auf das Nest schauen durfte. Mit einem mit selbstgebastelten Mininest konnte Polet den Nestaufbau verständlich erklären.
Plastik gehört in den Müll
Ein Hinweis darf in keinem Vortrag Polets fehlen: „Plastik bitte nicht wegwerfen, die Storcheneltern bringen es in das Nest und das Jungtier, das alles frisst, muss unter Umständen qualvoll ersticken“. Hartmut Polet hatte seine ganzen Utensilien, die er für seine Arbeit als Storchenbeauftragter benötigt, aufgebaut. Seine neueste Errungenschaft ist eine selbstgebaute Holzkiste, um verletzte Tiere über eine größere Strecke artgerecht transportieren zu können. Solche Tiere kommen in der Regel in die Vogelschutzwarte nach Mössingen oder zum Affenberg nach Salem.
SWR schaut wieder vorbei
Anhand der Beringung können die Flugrouten der Vögel genau erforscht werden. Auch für den Mühlheimer Jungstorch steht nun eine Beringung bevor. Diese wird am Freitag, 16. Juni, erfolgen. Die Feuerwehr Sulz wird die Straßen absichern und die Drehleiter zur Verfügung stellen. Beginn ist um 10 Uhr. Auch das SWR-Fernsehen wird vor Ort sein.