Im Nest auf der Killians-Kirche ist ein Storchenküken gestorben. Foto: Schwind

Ein Storchenküken ist in Mühlheim gestorben. Experte Hartmut Polet klärt über die Ursache auf.

Sulz-Mühlheim - Seit Kurzem steht fest, dass ein Storchenküken im Nest auf der Mülheimer Kilians-Kirche gestorben ist. Der Mühlheimer Storchenbeauftragte Hartmut Polet schildert wie er vom Kükentot erfahren hat.

"Ich habe seit gestern nur noch einen Schnabel gesehen und habe daraufhin das Nest intensiv beobachtet", so Polet. "Als beide Störche kurzzeitig das Nest verlassen haben, dachte ich mir, dass etwas nicht in Ordnung ist. Man lernt bei Beobachtungen der Störche immer mehr über ihr Verhalten dazu", so Hartmut Polet.

Experte hat ein Auge auf das Nest

Mit seinem selbst konstruierten Stativ, auf dem eine Kamera angebracht ist, kann Hartmut Polet von seinem Zuhause aus das Storchennest aufmerksam beobachten.

Kurze Zeit später erhielt er einen Telefonanruf. Ihm wurde gesagt, dass ein Storchenküken tot am Nestrand liegt. Seine Vorahnung wurde bittere Wirklichkeit.

Doch was war die Ursache? Offenbar hatten die Storcheneltern eine Schlange als Futter ins Nest gebracht. "Wenn dann ein Jungstorch daran unzerkleinert frisst, erstickt er", erklärt der Experte.

Da man nicht weiß, wie die Störche bei einer Bergung reagieren, telefonierte er mit der Storchenbeauftragten Judith Opitz. Von ihr erfuhr er vom sogenannten Kronismus, bei dem die Elterntiere ihren toten Nachwuchs fressen. Wahrscheinlicher ist es aber, dass sie das tote Jungtier vom Nestrand stoßen.

"Das ist eben die Natur"

Auch wenn solche Neuigkeiten erschütternd sind, der Storchenkenner weiß, dass es nicht immer nur Erfolgsmeldungen zu berichten gibt. Solche Meldungen gehören nunmal auch dazu.

"Das ist eben die Natur. Wir können nur bedingt Einfluss darauf nehmen", so der Mühlheimer. Der Tot des Storchenkükens wiegt aber dennoch schwer, da bereits vor einem Jahr zwei Storchenküken in Mühlheim gestorben waren.