Die Beringung begeistert vor allem die Kinder. Die Aktion in Sulz von Hartmut Polet erfolgt mittlerweile durch ein top eingespieltes Team.
Die drei Jungstörche auf dem Mühlheimer Kirchturm sind kürzlich vom amtlichen Weißstorchberinger der Vogelwarte Radolfzell Hartmut Polet beringt worden. Dabei überprüfte er auch gleich noch ihren Gesundheitszustand.
Da im vergangen Jahr leider zwei Jungstörche flugunfähig waren, hatte Polet diesmal den Naturschutzwart Ludwig Schrägle zur Untersuchung der Flügel anlässlich der stattfindenden Beringung bestellt.
Tiere in Schockstarre
Vor der Beringung wurde das Nest von Fremdstörchen umflogen, so dass es ein heftiges Klappern auf dem Kirchturm gab. Das hörte auch nicht auf, als das Nest auf 25 Meter Höhe mit der Drehleiter der Freiwilligen Feuerwehr Sulz angefahren wurde.
Die Störche Rosie und Killian flüchteten aus dem Nest, während die drei Jungtiere in Schockstarre verfielen. So konnten sie dann ohne Probleme im Nest beringt werden. Zuvor wurde das linke Bein mit einer Schablone vermessen, um sicherzugehen, dass der Ring nicht im Gelenk hängen bleibt.
Maße und Gewicht nehmen
Nach dem Beringen wurden zwei der Störche in einen Karton gesetzt, Nummer Drei nahm Polet in die Hand. Dann ging es wieder 25 Meter nach unten, wo viel Zuschauer – darunter auch zahlreiche Kinder – warteten.
Am Boden angekommen, wurden die Störche von Schrägle, dem „Storchenvater“ Karl Wezel und Polet untersucht. Dabei galt es, den Schnabel mit einem Löffel zu reinigen, die Tiere zu wiegen und sowohl ihre Flügel- wie auch die Schrittlänge zu messen.
Nicht die einzige „Baustelle“
Nachdem die Untersuchung erledigt war, ging es samt der Tieren erneut mit der Drehleiter wieder Richtung Nest, wo Rosie und Killian bereits warteten. Als die Helfer jedoch den Nistplatz erreichten, ergriffen die Elterntiere sicherheitshalber die Flucht. Polet setzte die Jungstörche ins Nest zurück.
Aktuell betreut Polet neben den Mühlheimer Störchen auch erstmals einen Storchenmast – und zwar auf einem Strommasten in Waldmössingen. Dort gibt es zwei Jungstörche.
Regelmäßig berichtet der SWR über die Aktion, so auch 2023, als damals der rund sechs Wochen alte und gut 2150 Gramm schwere Jungstorch Emily von Polet fachmännisch beringt wurde.