Carolyn Bertozzi, Morten Meldal und Barry Sharpless bekommen für ihre Arbeit den Nobelpreis für Chemie. Die ersten Infos und Reaktionen.
Der Nobelpreis für Chemie geht in diesem Jahr an die Forscher Carolyn Bertozzi (USA), Morten Meldal (Dänemark) und Barry Sharpless (USA) für die Entwicklung von Methoden zum zielgerichteten Aufbau von Biomolekülen. Das teilte die Königlich-Schwedische Akademie der Wissenschaften am Mittwoch in Stockholm mit.
Der 81-jährige Sharpless erhält als fünfter Forscher überhaupt zum zweiten Mal einen Nobelpreis; er war bereits 2001 mit dem Chemie-Nobelpreis geehrt worden.
Die Chemikerin Carolyn Bertozzi konnte ihre Auszeichnung mit dem diesjährigen Chemie-Nobelpreis zunächst nicht richtig fassen. „Ich bin völlig überwältigt. Ich sitze hier und kann kaum atmen“, sagte die Amerikanerin am Mittwoch, als sie telefonisch zur Preisbekanntgabe in Stockholm zugeschaltet wurde. Dass der ominöse Anruf aus der schwedischen Hauptstadt ein Schock gewesen sei, sei eine Untertreibung. „Ich bin noch nicht ganz sicher, ob das real ist. Aber es wird von Minute zu Minute realer“, sagte sie. Sie habe auch noch keine Zeit gehabt, darüber nachzudenken, was sie mit dem Preisgeld anstellen werde.
Bertozzi ist erste Frau unter den diesjährigen Trägern des Nobelpreises
Bertozzi ist die erste Frau unter den diesjährigen Preisträgern - die Nobelpreise in Medizin und Physik waren am Montag und Dienstag ausschließlich an Männer gegangen.
Die diesjährige Nobelpreis-Saison hatte am Montag mit der Verkündung des Preisträgers für Medizin begonnen. Am Donnerstag folgt der Nobelpreis für Literatur, am Freitag der Friedensnobelpreis und am kommenden Montag die Auszeichnung für Wirtschaftswissenschaften. Verliehen werden die mit zehn Millionen schwedischen Kronen (rund 927.000 Euro) dotierten Wissenschaftspreise am 10. Dezember.