Rot-grüne Spitzenkandidaten: Nils Schmid (li. ) von der SPD und Winfried Kretschmann von den Grünen Foto: dpa

Rot-Grün liegt in der Wählergunst im Land vorn. Das ergibt eine Umfrage unserer Zeitung.

Stuttgart/Berlin - Rot-Grün liegt in der Wählergunst im Land zurzeit leicht vor dem regierenden schwarz-gelben Bündnis. Das ergibt eine repräsentative Umfrage der Stuttgarter Nachrichten.

40 Prozent würden die CDU wählen, fünf Prozent die Liberalen, SPD und Grüne kämen auf 26 beziehungsweise 20 Prozent, die Linke (4) verpasste den Einzug ins Parlament: Dieses politische Stimmungsbild hat das Meinungsforschungsinstitut Forsa Anfang März für die "Stuttgarter Nachrichten" und den "Reutlinger General-Anzeiger" ermittelt. Die regierende CDU/FDP-Koalition hätte im Spiegel dieser Werte also keine Mehrheit mehr.

Allerdings zeigte sich fast jeder zweite der 1004 repräsentativ ausgewählten Wahlberechtigten noch unsicher, wie er sich am 27. März verhalten wird. Immerhin geben 71 Prozent an, sich an der Wahl zu beteiligen. Könnten sie dabei den Ministerpräsidenten direkt wählen, hätte Stefan Mappus (CDU) mit 31 Prozent die Nase vorn. 16 Prozent entschieden sich für Winfried Kretschmann (Grüne), 19 Prozent für Nils Schmid (SPD), 34 Prozent für keinen der drei.

49 Prozent für Stuttgart 21

Mit der Arbeit der Landesregierung sind 41 Prozent der Baden-Württemberger zufrieden, mit der Arbeit von Ministerpräsident Mappus allerdings nur 31 Prozent. Forsa-Chef Manfred Güllner nannte diesen Unterschied gegenüber unserer Zeitung "sehr außergewöhnlich", denn üblicherweise sei es genau umgekehrt. Weniger oder gar nicht zufrieden mit Mappus äußerten sich 35 Prozent. Über die Arbeit der Landesregierung zeigten sich lediglich 28 Prozent ausdrücklich unzufrieden. Was künftige Koalitionen angeht, so wünschen sich 51 Prozent ein Regierungsbündnis unter Führung der CDU, 30 Prozent eine Koalition von SPD und Grünen.

Bei der persönlichen Wahlentscheidung schlägt Landespolitik die Bundespolitik: Zu diesem Urteil gelangen 67 Prozent der Befragten. Lediglich für 29 Prozent sind bundespolitische Themen wichtiger. Das Thema Haushalt und Staatsverschuldung steht dabei für 36 Prozent ganz oben. Es folgen Energieversorgung, Bildungspolitik und Arbeitsmarkt. Der Umbau des Stuttgarter Hauptbahnhofs hat der Erhebung zufolge den geringsten Einfluss auf die Wahlentscheidung. Gleichwohl nennen 34 Prozent Stuttgart 21 als wichtigstes Problem im Land - gefolgt von der Bildungspolitik (29 Prozent). Und wie stehen die Bürger grundsätzlich zu Stuttgart 21? 49 Prozent sprechen sich dafür aus, 40 Prozent dagegen.