Staatsschulden treiben Wähler mehr um als Stuttgart 21. Hier die Ergebnisse der StN-Umfrage.

Stuttgart/Berlin - Staatsschulden treiben die Wähler mehr um als Stuttgart 21. Das ist eine der vielen Erkenntnisse, die das Meinungsforschungsinstitut Forsa zutage förderte.

Die größten Probleme des Landes sind für die Bürger nicht unbedingt wahlentscheidend. Das zeigen die Ergebnisse einer Umfrage, die das Berliner Institut Forsa vom 3. bis zum 8. März im Auftrag der Stuttgarter Nachrichten und des "Reutlinger General-Anzeigers" gemacht hat. So nennen zwar 34 Prozent das Bahnhofsprojekt Stuttgart 21 als wichtigstes Problem, von den Grünen-Anhängern tun dies sogar 48 Prozent. Doch großen Einfluss auf die Wahlentscheidung hat das Thema nur für 23 Prozent (Grüne: 34 Prozent). Erheblich weiter oben rangieren die öffentlichen Finanzen (36) und die Energiepolitik (33).

Landespolitik spielt für 67 Prozent der Wahlberechtigten jedenfalls die Hauptrolle in der Wahlkabine. Nur 29 Prozent blicken zuerst auf Bundespolitik. Gleichwohl meinen 57 Prozent, dass der Rücktritt von Karl- Theodor zu Guttenberg als Verteidigungsminister der CDU bei der Wahl schadet.

Nur 30 Prozent wollen Rot-Grün

Im politischen Stimmungsbild ("Wen würden Sie wählen?") von Anfang März schlägt sich das nicht unbedingt nieder. Die CDU kommt immerhin auf 40 Prozent. Für eine Regierung mit den Liberalen (5 Prozent) würde dies allerdings nicht reichen. SPD (26) und Grüne (20) liegen knapp vorn, die Linke kommt auf 4 Prozent. Aber ist das gleichbedeutend mit den Koalitionswünschen? Nein. Nur 30 Prozent der Bürger wollen ein rot-grünes Bündnis, 51 Prozent wünschen sich eine Regierung unter Führung der CDU - mal mit der FDP (22), mal mit der SPD (18), mal mit den Grünen (11).

Dazu passt, dass sich 41 Prozent der Bürger über die Arbeit der Landesregierung zufrieden äußern, 31 Prozent sind unentschieden, 28 Prozent gar nicht zufrieden - vor allem Beamte und Selbstständige. Die äußern sich auch über die Arbeit von Ministerpräsident Mappus besonders negativ.

Den Namen des Spitzenkandidaten der SPD (Nils Schmid) kennen 26 Prozent, den der Grünen (Winfried Kretschmann) 25 und den der FDP (Ulrich Goll) 9 Prozent. Eine weitere Erkenntnis: 37 Prozent aller Bürger trauen derzeit keiner Partei besondere Kompetenz zu, die Probleme des Landes zu lösen. Die CDU kommt immerhin auf 31 Prozent, SPD und Grüne auf jeweils 14 Prozent.